Lauda macht Angebot für Niki

Niki Lauda hat am Freitag angekündigt, bis Mitternacht ein weiteres Mal ein Angebot für die Fluggesellschaft Niki einzureichen. Die von ihm gegründete Air-Berlin-Tochter ist im Dezember in die Insolvenz geschlittert.

„Es wird abgegeben“, sagte Lauda am Freitagnachmittag zur APA. Dann wolle er „abwarten und schauen, was passiert.“ Darüber hinaus wollte sich Lauda nicht äußern. Auch mehrfach öffentlich geäußerte Präferenzen des Niki-Betriebsratschefs Stefan Tankovits für einen Kauf durch den britisch-spanischen Konzern IAG bzw. dessen Billigairlinetochter Vueling wollte Lauda nicht kommentieren.

Auch Ryanair und Lufthansa wieder interessiert

Die achttägige Angebotsfrist läuft bis Freitag, 19. Jänner. Eine entscheidende Gläubigerausschusssitzung ist für Montag angesetzt. Für Angebote zugelassen wurden neben IAG/Vueling auch die anderen letzten Bieter vom vorläufigen Insolvenzverfahren in Berlin. Airlinegründer Lauda hat bereits wieder aufgezeigt. Im Bieterfahren vom Dezember waren auch TUI und Thomas Cook/Condor im „Halbfinale“ gelandet.

Ryanair hat erst diese Woche Interesse an verbleibenden Niki-Teilen bekundet. Die Lufthansa hat schon vor vielen Wochen ihre monatelang verfolgten Kaufabsichten zurückgezogen - mehr dazu in Niki: Lauda verspricht Job für alle Mitarbeiter.

Verfahren von Deutschland nach Österreich

In der österreichischen Ediktsdatei wird im Übrigen darauf hingewiesen, dass seit der Entscheidung des Landgerichtes Berlin vom 8. Jänner kein Hauptinsolvenzverfahren in Deutschland aufrecht ist. Das Landgericht Berlin hatte entschieden, dass die internationale Zuständigkeit nicht in Deutschland, sondern in Österreich liege.

Eine dagegen erhobene Beschwerde schiebe die Unwirksamkeit des deutschen Insolvenzverfahrens nicht auf, heißt es im österreichischen Konkursbeschluss. Demnach sei allein die (im österreichischen Verfahren bestellte) Insolvenzverwalterin Ulla Reisch zur Vertretung der Masse legitimiert. Die österreichischen und deutschen Masseverwalter haben aber in dieser ungewöhnlichen Streitlage zuletzt Kooperation angekündigt.

Niki-Mitarbeiter sammeln Unterschriften für IAG

Der britisch-spanische Luftfahrtkonzern IAG hat noch am Dienstagabend betont, an der insolventen österreichischen Fluggesellschaft weiter interessiert zu sein. Man sei in Gesprächen mit den Insolvenzverwaltern in Deutschland und Österreich und beobachte die Entwicklungen aufmerksam.

IAG hofft, dass ihre spanische Tochter Vueling ihre Akquisition abschließen und 740 frühere Niki-Arbeitsplätze in Österreich und Deutschland absichern kann, heißt es in dem Statement. Die britisch-spanische Gruppe hatte im ursprünglich in Deutschland abgehandelten Verfahren kurz vor Silvester bereits den Kauf von Niki-Assets ausgehandelt. Auch Niki-Mitarbeiter haben zuletzt Unterschriften für eine Petition zugunsten einer Übernahme durch IAG gesammelt.

Neuer Käufer müsste IAG auskaufen

Sollte sich ein anderer Bieter als Bestbieter herausstellen und es nicht beim schon im Dezember ausverhandelten Verkauf an IAG/Vueling bleiben, müsste ein neuer Investor nicht nur den Kaufpreis für die Niki-Assets berappen. Weil bereits 3 Millionen eines von IAG/Vueling zugesagten Kredits für den Erhalt der unmittelbaren Betriebsfähigkeit von Niki verbraucht sind, müsste IAG/Vueling diese Summe abgelöst werden, hieß es.

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