Wien-Tourismus durchbricht Schallmauer

15,5 Millionen Nächtigungen hat Wien Tourismus im Vorjahr registriert. Die Herkunft der Gäste hat sich dabei kaum verändert. Erwartet wird für das laufende Jahr, dass der Rekord auch gleich wieder gebrochen wird.

Wien ist Touristen weltweit weiter eine Reise wert: Das zeigt die Bilanz von Wien Tourismus für das Vorjahr. Erstmals sind in der Geschichte von Wien Tourismus in der Stadt 15,5 Millionen Nächtigungen gezählt worden. Für heuer werden weiter steigende Zahlen erwartet. Bei den Top 10 der Herkunftsländer hat sich wenig geändert: Die meisten Touristen kommen aus Deutschland nach Wien, gefolgt von Österreichern und US-Amerikanern. Das auffälligste Plus mit 34 Prozent gibt es bei Chinesen.

Russische Touristen in der Wiener Innenstadt

ORF

Touristen in Wien

Hand in Hand damit geht auch ein Plus beim Nächtigungsumsatz. Hier fehlen derzeit zwar noch die Dezemberwerte, aber im Zeitraum Jänner bis November 2017 wuchsen die Netto-Nächtigungsumsätze um sieben Prozent oder 709,5 Millionen Euro. Bis 2020 peilt Wien 18 Millionen Nächtigungen und eine Milliarde Euro Beherbergungsumsatz an.

15 Millionen für Werbung

Heuer investiert Wien Tourismus rund 15 Millionen Euro. In den Fokus gerückt werden dabei Attraktionen außerhalb der City, etwa der Donauturm in der Donaustadt, der im Frühling runderneuert wiedereröffnet - mehr dazu in Renovierter Donauturm ab Ostern offen. Insgesamt sind für heuer in 27 Städten weltweit Presse-Events geplant, dazu kommen Redaktionstouren, multinationale Pressereisen, individuelle Medienprojekte und die Betreuung von Dreharbeiten. 64 Messeauftritte, Präsentationen und Workshops für die Reiseindustrie in 30 Ländern stehen auf dem Programm.

Ebenso sind 18 Aktivitäten zusammen mit dem Flughafen Wien zur Akquise neuer Flugrouten geplant. Auch die AUA soll ihren Beitrag leisten: Die Airline fliegt ab Mai nach Tokio, im Oktober soll Kapstadt in Südafrika folgen. Allein das bringt 40.000 Reisende und Geschäftsleute nach Wien, so die Schätzung. Von einem Wermutstropfen spricht die Stadt bei all dem Jubel dann doch auch noch: Das Aus für das Rauchverbot ab Mai widerspreche der ausgezeichneten Lebensqualität in Wien.

Wiener für Regulierung von Straßenverkäufern

3.662 Wienerinnen und Wiener sind im gesamten Vorjahr online zu ihrer Einstellung zum Tourismus in Wien befragt worden. Laut WienTourismus sind demnach 96 Prozent der Befragten dem Tourismus gegenüber positiv eingestellt. Im Vorjahr war die Gesinnung das erste Mal abgefragt worden - mehr dazu in Wiener bewerten Tourismus positiv.

Bilder wie sie zum Beispiel in Lissabon oder Barcelona zu sehen waren, mit Einheimischen, die mit schwarzen Fahnen gegen die überbordenden Touristenmassen protestierten, soll es Wien nicht geben. Mehr Regulierung im Zusammenhang mit Tourismus wünschen sich die Wiener bei Straßenverkäufern sowie bei Menge und Qualität der Souvenirstände. "Wenn etwas aufregt, sind es nicht die Menschen, die unsere Stadt besuchen.

Es sind die schnellen Geschäftemacher, die auf Kosten des öffentlichen Raumes, der Gäste und nicht zuletzt der Bevölkerung kurzfristig Gewinn machen, langfristig damit aber die Tourismusgesinnung und die Reputation einer Destination zerstören“, kritisierte Tourismusdirektor Norbert Kettner.

Urlaub in Österreich boomt

Nicht nur in Wien freut sich die Tourismusbranche. Die Zahl der Gäste und Übernachtungen ist im vergangenen Jahr auch österreichweit erneut gestiegen. Vor allem Deutsche und Niederländer kommen gerne, generell wird das Gästespektrum aber internationaler - mehr dazu in Urlaub in Österreich boomt.

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