Parkplatzprobleme für Lastenräder

Paketzusteller setzen in der Innenstadt zunehmend auf Lastenräder. So ist zum Beispiel DHL ab März mit vier Rädern unterwegs. Auch die Post testet Lastenräder, kämpft aber unter anderem noch mit Parkplatzproblemen.

Lokale Einkäufe, kostenlos zugestellt per Lastenrad: Das hat die Post bis vor Kurzem in der Josefstadt getestet und zieht nun eine grundsätzlich positive Bilanz. Allerdings sei das Lastenrad noch zu klobig und zu groß für Fahrradwege. Und auch die Parkplatzsuche sei aufgrund der Länge sehr schwierig. Man will aber weiter testen - mehr dazu in Post testet Lastenradzustellung von Einkäufen.

E-Lastenräder Post

Österreichische Post

Die Post findet in der Stadt zu wenige Parkplätze für ihre Lastenfahrräder

70 Pakete pro Tag pro Fahrrad

Ihr deutscher Konkurrent DHL geht schon im März mit vier Rädern an den Start und stellt damit dann Pakete im ersten Bezirk zu. Man könne so Staus umfahren und auch Adressen erreichen, die mit dem Auto schwer zugänglich sind. Ein Ausbau auf weitere Bezirke wird überlegt.

Der Zusteller UPS setzt in der Innenstadt schon seit rund einem Jahr auf Lastenräder. Die Flotte umfasst derzeit drei Räder. Diese sind mit einer Frachtbox ausgestattet und werden von einem Paketwagen aus beladen, der als Miniverteilzentrum dient. Die drei Fahrräder liefern bis zu 210 Pakete pro Tag aus. UPS hofft, das Programm in Wien erweitern zu können.

UPS Lastenfahrräder

UPS

UPS liefert mit drei Lastenfahrrädern in der Innenstadt aus

Zwischenlagerung im Paketshop

Aber nicht nur im Stadtzentrum sehen die Logistiker offenbar Radpotenzial: DPD stellt seit einem guten Jahr in der Seestadt Aspern auch mit einem Elektrorad zu. Die Pakete werden in einem Paketshop zwischengelagert, um sie in weiterer Folge mit einem Elektrolastenrad umweltfreundlich, lärm- und CO2-arm in Aspern zuzustellen. „Städte stellen spezielle Anforderungen an Fahrzeuge. Allgemeiner Platzmangel und Zufahrtsbeschränkungen erschweren Lieferungen durch herkömmliche Lkws“, wird argumentiert.

Apropos Seestadt: Hier können derzeit vier Lastenräder privat gemietet werden. Dank eines Elektromotors lassen sich damit bis zu 80 Kilogramm transportieren - mehr dazu in Mietlastenräder neu in der Seestadt.

Wien förderte 322 Transporträder

Verkehrsstadträtin Maria Vassilakou (Grüne) will, dass bis zum Jahr 2030 alle Lastentransporter in Wien ohne CO2-Ausstoß fahren. Lkws sollen etwa durch E-Fahrzeuge oder Lastenräder ersetzt werden - mehr dazu in Vassilakou will CO2-freie Logistik bis 2030.

Die Stadt förderte daher 2017 die Anschaffung von Lastenrädern. Insgesamt wurden 322 derartige Bikes finanziell unterstützt. 51 davon in der Leopoldstadt, gefolgt von Landstraße (26) und Ottakring (23). Am wenigsten Interesse wurde aus den Bezirken Simmering (4), Liesing (6) und Hernals (7) bekundet. Für die Räder wurden insgesamt 300.000 Euro ausgeschüttet. 85 Prozent der Förderungen gingen an Privatpersonen, die restlichen 15 Prozent an Unternehmen. Für 2018 sind allerdings keine Subventionen geplant.

Essen auf Fahrrädern

Mit positivem Beispiel voran geht etwa die Aktion „Essen auf Rädern“. Seit zwei Jahren hat der Samariterbund dabei auch Lastenräder im Einsatz. Hier wird bereits ein Drittel der Menüs per Lastenrad zugestellt - mehr dazu in „Essen auf Rädern“ per Lastenrad.