Weltkrebstag: Forschung mit Immun-Therapien

Heute ist Weltkrebstag, die Forscher sehen sich einen Schritt näher an der Heilung von Krebs. Mit auf den Patienten abgestimmten Immun-Therapien sollen zielgerichtet Krebszellen abgetötet werden, durch die körpereigene Abwehr.

Im AKH werden in einer Studie derzeit erstmals zwölf Patienten mit fortgeschrittenem Dickdarmkrebs, bei denen Metastasen bereits in andere Organe gelangt sind, ausschließlich mit Immun-Therapie behandelt. „Das sind in erster Linie Patienten mit einer gewissen in den Tumorzellen vorhandenen genetischen Konstellation. Diese Subgruppe hat dafür eine komplett neue Therapieoption“, so Onkologe Gerald Prager gegenüber „Wien heute“.

Immun-Therapie gegen Krebs

Die Immun-Therapie ist bei der Behandlung verschiedener Krebsarten im Vormarsch. Bei Hautkrebs sind die Erfolge groß.

Immer mehr Einsatz für Immun-Therapie

Spezielle Wirkstoffe oder Wirkstoffkombinationen entfernen bei dem Prinzip die schützende Tarnung der Tumorzellen, das Immunsystem kann sie nun erkennen und die körpereigenen Killerzellen greifen an. Mit einem wachsenden Angebot an neu zugelassenen Wirkstoffen wächst auch das Angebot an Immun-Therapie.

„Wir haben in einigen Bereichen bei einigen Tumoren nach wie vor die Chemoptherapie als Standardtherapie, aber in vielen Bereichen ist die Immun-Therapie bereits die Therapie der ersten Wahl. Beim Hautkrebs haben wir früher etwa eine sehr schlecht wirksame Chemotherapie gehabt und jetzt haben wir mit der Immun-Therapie bereits beachtliche Erfolge. 30 Prozent der Patienten, die früher überhaupt keine Überlebenschance hatten, können geheilt werden“, sagte Gabriela Kornek, Ärztliche Direktorin des AKH.

Bücher zu Erkrankungen „neu geschrieben“

Ganz frei von Nebenwirkungen ist auch die Immun-Therapie nicht, so Christoph Zielinski, Leiter des Vienna Cancer Center: „Weil natürlich das gesamte Immunsystem aufgewirbelt wird und der Körper sich zum Teil gegen sein eigenes Gewebe wenden kann, aber im Prinzip ist die Lebensqualiät sehr, sehr gut. Wir wissen, dass Patientinnen und Patienten, die eine Immun-Therapie bekommen, zum Teil sehr lang leben können ohne dass die Erkrankung fortschreitet.“

Zielinski sieht „ein völlig neues Konzept der Behandlung von Krebsarten“, er zeigte sich überzeugt, dass „die Bücher der Therapie von Krebserkrankungen tatsächlich völlig neu geschrieben“ werden.

Am 12. Februar lädt der Verein „Leben mit Krebs“ zum Wiener Krebstag in das Hörsaalzentrum im Alten AKH ein. Dabei werden namhafte Referentinnen und Referenten über verschiedene Tumorentitäten und deren Therapiemöglichkeiten informieren. Auch Mitglieder von Selbsthilfegruppen stehen für ein persönliches Gespräch zur Verfügung. Der Eintritt ist frei

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