Wien schildert Abkürzungen für Fußgänger aus

Es sind oft versteckte Schleichwege mitten im dicht verbauten Gebiet: Die „Durchhäuser“ sind eine Wiener Besonderheit. Die Stadt will diese Abkürzungen für Fußgänger nun ausschildern, um sie bekannter zu machen.

Insgesamt gibt es in Wien rund 700 solcher öffentlicher Durchgänge, die mit anderen Verkehrsmitteln nicht zugänglich sind. Ein bekanntes Beispiel ist etwa der Raimundhof in Mariahilf, der die Mariahilfer Straße mit der Windmühlgasse verbindet. Doch viele der Durchhäuser sind kaum bekannt.

„Leider ist das Wissen um diese Durchhäuser in Vergessenheit geraten. Wenn man in dem Grätzel, in dem man wohnt, nicht aufgewachsen ist, weiß man oft gar nicht, dass es so geschickte Abkürzungen gibt“, sagte die städtische Fußgängerbeauftragte Petra Jens. Durch die neuen Schilder soll sich das ändern.

Abkürzungen für Fußgänger: Wien schildert "Durchhäuser" aus

Mobilitätsagentur Wien

Das türkise Schild mit gelben Pfeil schildert den Durchgang aus

Vorerst werden drei Durchgänge gekennzeichnet

Vorerst werden drei Durchhäuser gekennzeichnet. Das sind die Adressen Praterstraße 42 mit Verbindung zur Czerningasse, Gentzgasse 21 mit Durchgang zur Währinger Straße und der Sünnhof (Landstraßer Hauptstraßer Hauptstraße 28), durch den man unmittelbar auf die Ungargasse gelangt.

Auf den blauen Tafeln sind auch Zusatzinformationen enthalten - also etwa, wie viel Zeit die Durchquerung ungefähr in Anspruch nimmt und in welchem Zeitraum der Durchgang benutzt werden kann. Schließlich sind einige Durchhäuser in den Nachtstunden versperrt.

Evaluierung vor weiterer Ausweitung

Ziel der Maßnahme ist es, Fußgängern die Orientierung zu erleichtern und schnellere Wege zu ermöglichen, indem man sich Umwege um ganze Häuserblocks erspart. Bevor weitere Hinweisschilder angebracht werden, wird allerdings evaluiert. Befragungen an Ort und Stelle sollen zeigen, ob das neue Angebot die Nutzung der öffentlichen Schleichwege verbessert. Die Ergebnisse sollen Ende März vorliegen.

Danach werde man schauen, wie intensiv man die Beschilderung ausweite, sagte eine Sprecherin der Mobilitätsagentur auf APA-Nachfrage: „Ziel ist es aber schon, das so flächendeckend wie möglich zu machen.“ In der kostenlos bestellbaren gedruckten Fußwegekarte und auf Web-Routenplanern wie anachb.at sind die Durchgänge übrigens schon eingezeichnet bzw. werden berücksichtigt.

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