Ein Kilometer Pantomime auf „Mahü“

Pantomime als Kunstform ist fast vergessen: Die Künstlerin Nina Martin wollte am Montag auf der Mariahilfer Straße ein Zeichen dagegen setzen. Sie absolvierte als „Spaß-Weltrekordversuch“ einen 1.111 Meter langen Pantomime-Parkour.

Passend zum Rosenmontag waren es 1.111 Meter, die Nina Martin pantomimisch überwand. Dabei gab es Nummern, aber auch viele Interaktionen mit Passanten auf der Mariahilfer Straße. „Es ist eine nonverbale Kunst, alles was ich mache mit meinem Körper, muss verstanden werden. Zum Beispiel pflücke ich eine pantomimische Blume und gebe sie an einen Passanten weiter. Also man braucht wirklich diese Interaktion, wenn es zum Straßentheater werden soll“, so Martin im Radio Wien-Interview.

Spaß-„Weltrekordversuch“ am Rosenmontag

Mit ihrem „Weltrekordversuch“, die Disziplin gibt es offiziell nicht, will Martin das Bewusstsein für Pantomime als Kunstform wieder wecken. „Zur Pantomime kommt man, wenn man eine internationale Karriere anstrebt – weil ich spreche ja nicht“, scherzte Martin. „Ich erzähle Geschichten ohne Worte. Und natürlich die Liebe zum Theater.“ Die gebürtige Waldviertlerin studierte in Frankreich und Tschechien. „In Prag gibt es ein einzigartiges Doktorat in nonverbalem und komödiantischem Theater“, erzählte sie.

Martin lebte auch in den USA, wo sie jahrelang Pantomime lehrte. Inzwischen ist sie wieder nach Wien zurück gekehrt und betreibt eine Performanceschule in Mariahilf. Ihr Kostüm - ganz in weiß - ist vom französischen Pierrot inspiriert. Und das gilt auch bei Wintertemperaturen: „Thermo-Unterwäsche habe ich keine, dafür bin ich mit Tee bewaffnet.“ Den Passanten gefiel es jedenfalls: „Pantomime ist was Tolles“, so ein älterer Herr.