Novak neue SPÖ-Wien-Parteimanagerin

Die neue Landesparteisekretärin der Wiener SPÖ heißt Barbara Novak (41). Die Vorsitzende der Döblinger Bezirkspartei und langjährige Gemeinderätin wurde von den roten Gremien am Montag in diese Funktion gewählt.

Mit der nun vollzogenen Rochade hat Ludwig seine erste Personalentscheidung als Parteichef getroffen - und dabei gleich eine enge Vertraute in eine Schlüsselposition gehievt: Novak hatte den Wohnbaustadtrat im Rennen um die Nachfolge von Michael Häupl als Parteichef und Bürgermeister von Anfang an unterstützt.

Barbara Novak mit Michael Ludwig

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Barbara Novak mit Michael Ludwig

Nachfolgerin von Straubinger

Die 41-Jährige löst die bisherige Parteimanagerin Sybille Straubinger ab, die erst Mitte 2016 diese Funktion übernommen hatte. Sie hatte seit der Wahl Ludwigs zum neuen Parteivorsitzenden am 27. Jänner als fixe Ablösekandidatin gegolten. Dem Vernehmen nach war die Chemie zwischen Ludwig und Straubinger nicht die beste.

Ludwig sprach heute von einer „sichtbaren personellen Weichenstellung“ in der Partei. Der Vorstand, so berichtete er, habe der Kür Novaks einstimmig zugestimmt. Der Fokus der neuen Parteimanagerin dürfte bereits auf der Vorbereitung der Wien-Wahl 2020 liegen.

Anfänge in der Landespartei

„Für mich ist es ein bisschen wie nach Hause kommen“, freute sich Barbara Novak mit Verweis auf ihre Anfänge in der SPÖ-Landespartei Ende der 1990er-Jahre. Hier habe sie Wahlkämpfen gelernt und damals sei es unter ähnlichen Umständen wie heute gelungen, Wien als weltoffene Stadt der Menschenrechte gegen eine konservative Bundesregierung zu positionieren. Sie will durch viele Gespräche die Partei einen.

Sybille Straubinger

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Vorgängerin Sybille Straubinger war seit 2016 Landesparteisekretärin

Novak versprach, die Bezirks- und Vorfeldorganisationen bald zu besuchen. Vor allem, was die Bezirke anbelangt, habe der Austausch bzw. die Kommunikation zuletzt nicht allzu gut funktioniert, kündigte sie eine entsprechende Offensive an. Auf die Frage, ob sie als deklarierte Ludwig-Unterstützerin die richtige Integrationsfigur für die Roten sei, meinte sie: Ja, sie habe sich früh und klar positioniert. „Aber wir haben uns darauf verständigt, nach der Entscheidung alle hinter dieser zu stehen. Und ich habe den Eindruck gewonnen, dass das auch so ist.“ Insofern sei sie zuversichtlich, dass die Wiener SPÖ nach „turbulenten Zeiten“ wieder zu einer „kampagnenfähigen Partei“ werde.

Novak ist neue SPÖ-Wien-Parteimanagerin

Die neue Landesparteisekretärin der Wiener SPÖ heißt Barbara Novak (41). Sie wurde von den roten Gremien am Montag in diese Funktion gewählt.

„Klare Abgrenzung“ zur FPÖ

Parteichef Michael Ludwig ergänzte, die neue Parteimanagerin habe schon bewiesen, in großen Organisationen „verbindend“ wirken zu können, verwies er auf Novaks Vorsitz in Döbling. Denn das sei ein bunter Bezirk, wo es mehrere Zielgruppen zu begleiten gelte. Er spüre nach vielen Gesprächen überhaupt das Bedürfnis in der Partei, „die personellen Diskussionen hinter uns zu lassen“.

Die Neo-Landesparteisekretärin gab auch Auskunft über ihre Haltung zu den Freiheitlichen, die sie mit „klarer Abgrenzung“ beschrieb: „Ich habe in der Sache große Probleme.“ Sie könne sich auch keine Koalition mit den Blauen vorstellen. „Sehr gut“ kann Novak offenbar mit den Grünen. Man habe in Döbling schon gemeinsam einige Themen gegen den ÖVP-Bezirksvorsteher Adolf Tiller platziert - etwa in Sachen Verkehrspolitik. Besonders mit der grünen Verkehrsstadträtin Maria Vassilakou und Verkehrssprecher Rüdiger Maresch „verbindet mich inhaltlich sehr viel“.

Barbara Novak mit Michael Ludwig

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Novak unterstütze Ludwig im Vorsitz-Wahlkampf

„Mutti war Hausbesorgerin im Karl-Marx-Hof“

Ludwig meinte zu seiner „sehr guten Personalentscheidung“: „Es ist ihr gewissermaßen in die Wiege gelegt worden. Ihre Mutti war Hausbesorgerin im Karl-Marx-Hof“, die Tochter sei also von Anfang an in einem sozialdemokratischen Umfeld aufgewachsen. Mit der bisherigen Landesparteisekretärin Sybille Straubinger will der Parteichef in anderen Bereichen zusammenarbeiten, um deren Expertise und Kompetenzen weiter einsetzen zu können, blieb Ludwig vage.

Abgesehen von der Personalrochade wurde in den Gremien heute auch Ludwigs bereits in der Vorwoche verkündeten Fahrplan bis zur Übernahme des Bürgermeisteramts am 24. Mai abgesegnet. Im Zentrum bis dahin steht die „Zukunftsklausur“ am 15. und 16. März, bei der die Basis für die inhaltliche und personelle Neuausrichtung der Partei gelegt werden soll. Vorher will der Parteichef noch „deep finding“ betreiben - also „Tiefeninterviews“ mit Bezirksvorsitzenden und Vertretern roter Organisationen führen und damit eruieren, „wie die Stimmungslage in der Wiener SPÖ ist“ - mehr dazu in Michael Häupl tritt am 24. Mai zurück.

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