Breitspurbahn soll bis 2033 nach Wien führen

Die Bundesregierung will der Verlängerung der Transsibirischen Breitspurbahn bis in den Raum Wien neuen Schub geben. ÖBB und russische Staatsbahn haben Zusatzvereinbarungen zu bisherigen Abkommen unterschrieben.

Für behördliche Genehmigungen im österreichischen Abschnitt setzt Verkehrsminister Norbert Hofer (FPÖ) einige wenige Jahre an. Keinesfalls Jahrzehnte wie bei anderen Großprojekten: „Wir wollen 2033 auf dieser Bahn fahren.“ Finanzielle Details, so auch der Österreich-Part an den Baukosten, sind offen. Für Österreich werde sich dieses Projekt aber mehrfach rentieren, sagte Hofer am Mittwoch.

Oleg Belozerow (CEO RZD), Maxim Sokolow (russischer Verkehrsminister), Norbert Hofer (österr. Verkehrsminister), Andreas Matthä (CEO ÖBB)

APA/Hans Punz

Oleg Belozerow (CEO RZD), Maxim Sokolow (russischer Verkehrsminister), Norbert Hofer (österr. Verkehrsminister), Andreas Matthä (CEO ÖBB) bei der Unterzeichnung der Kooperationsvereinbarung zw. den Österreichischen Bundesbahnen (ÖBB) und den Russischen Eisenbahnen (RZB)

Start für „letzte Studienphase“

Sein russischer Kollege Maxim Sokolov und der russische Bahnchef Oleg Belozerov unterstrichen die strategische Bedeutung des Eisenbahnkorridors. Man ist überzeugt, international namhafte Investoren und Fonds zur Mitfinanzierung zu gewinnen. Die Wirtschaftlichkeit des Projekts sieht Russland bestätigt. Man ist überzeugt, dass es auch Unterstützung durch asiatische Investoren geben wird.

Vor Jahren schon wurden von den Bahnvorständen Russlands, der Ukraine, der Slowakei und Österreichs Absichtserklärungen unterschrieben. Es gibt auch eine gemeinsame Planungstochter. Bei praktisch jedem Staatsbesuch zwischen Österreich und Russland ist der Ausbau der russischen Breitspurbahn nach Westen ein Thema. Machbarkeitsstudien gibt es mehrere.

Nun startet eine weitere Runde von Expertisen, vom Eingang in die „letzte Studienphase“ war bei einer international besetzten Konferenz in Wien die Rede. Es beginnen demnächst auch die Umweltverträglichkeitsprüfungen in Österreich und in der Slowakei.

Großspurig von China nach Wien

Ein Abkommen für den Ausbau der Breitspurbahn nach Wien ist unterzeichnet worden. Der Güter-Umladeknoten könnte in Parndorf liegen.

Projekt „Neue Seidenstraße“ bis China

Österreichs neue Regierung setzt große Hoffnungen in die Breitspurbahn, die als ein Strang unter dem Projektnamen „Neue Seidenstraße“ eine Anbindung der Güterschienennetze bis nach China bringen soll und die als Vorhaben auch im neuen österreichischen Regierungsprogramm steht. Für ÖBB-Chef Andreas Matthä braucht es für dieses Projekt Mut und einen langen Atem, es sei ein Projekte für Generationen.

Wie viel eine Weiterführung der russischen Breitspurbahn bis in den Raum Wien kostet, ist nicht geklärt. Wann man fertig sein soll, wurde am Mittwoch neuerlich bekräftigt. Nach bisherigen Studien sollte die einspurige Hochleistungsstrecke Kosice-Wien ab Ende 2024 gebaut werden. Ein vollständiger Betrieb wird in bisherigen Projektionen ab Anfang 2033 angenommen.

Am Ende soll eine durchgängige Strecke exklusiv für den Güterverkehr zwischen Asien, Russland und Europa stehen. Für die Güterbahnkunden sollen die Transporte viel schneller als Schiffstransporte und viel billiger als Luftfracht werden. Studien vom vorigen Sommer haben den Bau der 400 Kilometer langen Strecke von Wien bis zum Endpunkt der Transsibirischen Eisenbahn in Kosice (Slowakei) auf knapp 6,5 Mrd. Euro angesetzt - mehr dazu in Transsib bis Wien: Studie ortet riesige Chancen.