Umfrage „Wie soll Arbeit?“ gestartet

Unter dem „grammatikalisch auffälligen“ Titel „Wie soll Arbeit?“ starten Arbeiterkammer und Gewerkschaftsbund eine Umfrage unter allen, die arbeiten. Gesammelt werden Antworten zur Frage, was in der Arbeitswelt besser werden könnte.

Bereiche wie Arbeitszeit, Digitalisierung oder Lohn- und Sozialdumping werden abgefragt. So wird etwa gefragt, ob der Zwölf-Stunden-Tag auch künftig die Ausnahme bleiben und sämtliche Zuschläge erhalten bleiben sollen, ob die gleiche Entlohnung von Frau und Mann in ganz Österreich durchgesetzt werden soll oder aber ob eine Anhebung des gesetzlichen Pensionsalters „abgewehrt“ werden soll.

Arbeiter auf Baustelle

APA/dpa/Patrick Pleul

Arbeiter auf einer Baustelle

Enthalten ist auch ein Serviceteil, in dem die Arbeiterkammer (AK) fragt, welche Leistungen der Kammer den Mitgliedern besonders wichtig sind, beispielsweise Konsumentenschutz oder Beratung in Sachen Wohnen.

„Auftrag“ zur „Selbstverstümmelung“

Dass nicht eruiert wird, ob den Arbeitnehmern die Höhe der AK-Umlage von 0,5 Prozent recht ist, verteidigte AK-Präsident Rudolf Kaske damit, dass man erst jüngst eine repräsentative Umfrage unter 5.000 Personen durchgeführt hatte und keine der befragten Gruppen habe dabei gemeint, dass der Beitrag nicht passe. Diese Frage hat insofern Relevanz, als die Regierung den Kammern vorgegeben hat, hier Einsparungen vorzunehmen. Ansonsten könnte gesetzlich eingegriffen werden.

Sendungshinweis:

„Wien heute“, 2.3.2018, 19.00 Uhr, ORF2

Dagegen verwahrte sich der schwarze Chef der Tiroler Arbeiterkammer, Erwin Zangerl, der seitens der Regierung einen Auftrag zur „Selbstverstümmelung“ sieht. Es sei einmalig in der Zweiten Republik, dass so ein Eingriff in eine selbstverwaltete Organisation in ein Regierungsprogramm geschrieben werde.

„Es müssten alle Alarmglocken läuten“

ÖGB-Präsident Erich Foglar ärgerte sich über die Senkung des AMS-Budgets im Bereich der Förderungen. Dabei müsse man genau hier ansetzen, da die Digitalisierung möglicherweise mehr Jobs wegfallen ließe als geschaffen würden und es daher dringend nötig sei, sinnstiftende Beschäftigungen zu entwickeln.

Der Vorsitzende der Beamtengewerkschaft Norbert Schnedl, wie Zangerl Christgewerkschafter, wiederum sprach Pläne an, beim Lohn-und Sozialdumpinggesetz gewisse Zuschläge nicht mehr zu berücksichtigen. Da müssten alle Alarmglocken läuten. Dass wieder Beamtenposten eingespart werden sollen, sieht er relativ gelassen. Denn die Regierung werde sehen, dass das nicht funktioniere.

Suche nach Aktionsprogramm

Mitmachen kann man bis Ende Mai, auch über die Website „www.wie-soll-arbeit.at“ sowie über diverse Social-Media-Kanäle. Anzukreuzen sind diverse Fragen, die Antworten (im Sinne der Arbeitnehmer-Vetreter) sind erwartbar. Münden soll die Befragung laut Kase in ein von den Arbeitnehmern legitimiertes Aktionsprogramm.

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