Karmelitermarkt „unter der Woche tot“

Der Karmelitermarkt in der Leopoldstadt ist einer der ältesten noch bestehenden Märkte Wiens. Viele Marktstandler beklagen, dass vor allem unter der Woche nicht viel los ist. „Bis Samstag ist es ein toter Markt“, kritisiert ein Fischverkäufer.

Der Karmelitermarkt besteht offiziell seit 1891. Frische Lebensmittel und Gastronomie sind hier zu finden, an Freitagen und Samstagen gibt es zusätzlich einen Bauernmarkt. „Ich glaube das Marktgehen ist ein bisschen in Vergessenheit geraten. Aber da gibt es ein Paar tolle Schmankerl“, sagt Gemüsehändler Josef gegenüber „Wien heute“.

Mehr Kunden wünscht sich auch der Besitzer eines Fischgeschäfts, Milorat Milicilic, der vor kurzem eröffnet hat. Die bisherige Bilanz ist für ihn enttäuschend, die Leute würden fehlen. „Das ist ein toter Markt bis Samstag. Man darf nicht parken und hereinfahren. Die Leute gehen wo anders einkaufen“, sagt Milicilic.

Parkverbot laut MA 59 strenger kontrolliert

Auch die Trafikantin Rita Rechter will bessre Parkmöglichkeiten am Markt. „Früher war es schöner, da durften die Autos rein fahren, aber das wurde den Kunden verboten und dadurch ist es vielleicht ein bisschen weniger frequentiert unter der Woche. Wir würden uns wünschen, dass es wieder so werden soll, wie es einmal war“, so Rechter.

Laut MA 59, zuständig für Marktservice und Lebensmittelsicherheit, ist das Parkverbot allerdings nicht neu, sondern wird nur strenger kontrolliert. Die Autos könnten in der Tiefgarage parken, heißt es.

Echt nah: Der Karmelitermarkt

Nicht besonders viel Marktgeschrei herrscht am Karmelitermarkt. Standler beklagen, dass Kunden nur mehr im Parkhaus parken dürfen und daher ausbleiben.

„Weil es ja doch eher familiär“

Ein paar Meter weiter, sind leerstehende Geschäfte das Thema der Anrainer und Geschäftsleute. Während die eine Seite der Haidgasse belebt ist, herrscht gegenüber Leerstand. „Es ist halt früher sehr viel verschandelt worden da“, sagt Geschäftsbesitzer Thomas Klugt.

Leere Geschäfte in der Haidgasse in der Leopoldsatdt

ORF

Leere Geschäfte in der Haidgasse

„Man könnte sicher noch in den Straßen für mehr Grün sorgen. Bei uns haben sie alle Bäume weggerissen und im Sommer kommt das gar nicht gut“, meint ein Passant.

In der Haidgasse betreibt auch Stephan Wulf sein Fischgeschäft. Er mag die Gegend. „Weil es ja doch eher familiär ist und man kennt sich dann doch untereinander. Es ist nicht so anonym glaube ich. Das macht es aus“, so Wulf.

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