Greenpeace überprüft Essen in Schulen

Die Umweltschutzorganisation Greenpeace verlangt in Österreich mehr regionale Kost und weniger fleischlastige Mahlzeiten in Kindergärten und Schulen. Dafür brauche es verpflichtende Vorgaben seitens der Politik.

Fast jedes dritte Kind, das in Österreich die dritte Klasse Volksschule besucht, ist laut einer WHO-Studie übergewichtig. „Wie wir uns ernähren, beeinflusst nicht nur unsere eigene Gesundheit, sondern auch die des Planeten. Das öffentliche Beschaffungswesen kann hier einen herausragenden Beitrag leisten“, sagte Sebastian Theissing-Matei, Landwirtschaftssprecher bei Greenpeace Österreich.

Höchstens zwei-, dreimal Fleisch die Woche

Aus diesem Grund erhebt die NGO derzeit in allen Bundesländern, wie es um die Verpflegung von Kindern in Kindergärten und Schulen steht. Schätzungen zufolge werden allein in Österreich jeden Tag mindestens 900.000 Mahlzeiten in öffentlichen Einrichtungen ausgegeben. „Vor allem bei der Verpflegung von Kindern hat der Staat eine enorme gesundheits- und umweltpolitische Verantwortung", so Theissig-Matei.

Gesünderes Essen in Schulen

Greenpeace

Laut Gesundheitsministerium sollten Kinder im Schulalter für eine ausgewogene Ernährung insgesamt höchstens zwei-, dreimal pro Woche Fleisch oder Wurstwaren zu sich nehmen. Die Realität sieht laut Greenpeace oft anders aus: „Vielerorts kommen Kinder schon allein in Schule oder Kindergarten auf drei bis vier Portionen Fleisch- oder Wurstwaren pro Woche, manchmal auch mehr“, kritisierte der Landwirtschaftssprecher die Auswahl.

Studie: Was landet auf dem Mittagsteller?

In Österreich soll die Greenpeace-Erhebung aufzeigen, welche Vorgaben die verschiedenen Bundesländer bezüglich des Essens haben und was konkret in Schulen und Kindergärten auf dem Mittagsteller landet. Bio- statt Billigstfleisch empfiehlt die NGO - die Stadt Kopenhagen zeige etwa, dass das auch finanziell möglich ist: „Dadurch, dass Fleisch weniger häufig auf der Speisekarte steht, wird Geld gespart. Das wiederum ermöglicht einen höheren Bioanteil“, sagte Theissing-Matei.

Erst vergangene Woche veröffentlichte Greenpeace einen internationalen Fleischbericht, der zeigt, dass ungesunde Ernährung inzwischen eine der Hauptursachen für vorzeitige Todesfälle ist. Im Jahr 2016 waren weltweit rund zehn Millionen Sterbefälle darauf zurückzuführen. Das sind drei Millionen Todesfälle mehr als aufgrund der Folgen des Rauchens.

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