EU-Vorsitz: Auch Privatbaustellen eingeschränkt

Wegen Österreichs EU-Ratspräsidentschaft sind in Wien in der zweiten Jahreshälfte zahlreiche öffentliche Bauvorhaben verschoben worden. Während dieser Zeit sind jedoch auch private Baustellen eingeschränkt.

Private Baustellen in den Zonen rund um die Veranstaltungsorte der EU-Ratspräsidentschaft müssten spezielle Auflagen erfüllen, erklärt Wiens Baustellenkoordinator Peter Lenz. Betroffen sind etwa die Bereiche um die Hotels der Delegierten und die Zone rund um das Austria Center Vienna in Wien-Donaustadt, wo die größten der rund 300 Ratsvorsitz-Veranstaltungen stattfinden werden.

Austria Center Vienna mit Vorkonstruktion "Welle"

Marius Höfinger

Im Austria Center finden die größten Veranstaltungen statt

„Die Baustellen müssen zum Beispiel gut abgesperrt werden, sie müssen nach der Bauzeit verschlossen werden, es müssen die Verkehrszeichen fest angebracht werden“, so Lenz im Interview mit „Wien heute“. „Kurzum: Die Baustelle muss wirklich sicher sein zu dieser Zeit.“ Damit soll vor allem verhindert werden, dass Baustellenteile zweckentfremdet werden können - und so zu einer potenziellen Gefahr werden.

Staus als Sicherheitsrisiko

Von Mitte Juni bis Ende des Jahres werden laut Lenz auf bestimmten Routen zudem grundsätzlich keine Baustellen genehmigt, die große Auswirkungen auf den Verkehr haben. Betroffen seien vor allem die Strecken zwischen dem Flughafen und dem Austria Center und in die Innere Stadt.

Verkehrsschild zeigt Baustelle an

ORF.at/Carina Kainz

Zahlreiche Bauvorhaben wurden wegen Österreichs EU-Ratspräsidentschaft verschoben

Auf diesen Routen sollen dann die Delegierten in Konvois fahren, begleitet von der Polizei. „Da wollen wir natürlich keine Baustellen und Staus haben, das ist natürlich auch eine Frage der Sicherheit, aber natürlich wollen wir auch, dass sich Wien von einer sehr schönen Seite präsentiert“, erklärt Lenz. Einerseits gehe es dabei um das Renommee der Stadt, andererseits um die Sicherheit der Gäste.

Nur zwei große ASFINAG-Baustellen

Verschoben wurde daher beispielsweise die Neugestaltung des Nestroyplatzes in Wien-Leopoldstadt. Auch Bauarbeiten am Ring sind heuer nur bis zum Sommer möglich - denn dort befinden sich eine Vielzahl von Hotel. Weniger schön zeigt sich der Ring dafür jetzt noch vor dem Sommer. In den Osterferien und um Pfingsten soll er für je eine Woche wegen Gleisbauarbeiten teilweise gesperrt werden - mehr dazu in Startschuss für Baustellen: Staugefahr

Keine Privatbaustellen

Während des EU-Ratsvorsitzes ab Juli gelten strenge Auflagen für private Baustellen im Umfeld der Veranstaltungsorte.

Auch die ASFINAG führt wegen der EU-Ratspräsidentschaft Österreichs heuer nur zwei größere neue Projekte durch. Die Sanierung der Ostautobahn (A4) zum Flughafen Wien-Schwechat soll im Juni abgeschlossen sein. Das zweite größere Projekt betrifft die Donauuferautobahn (A22). Dabei werden das Tragwerk und die Auf- und Abfahrten bei der Brigittenauer Brücke erneuert. 2019 werde trotz der wenigen Baustellen heuer kein außergewöhnlich starkes Baustellenjahr, verspricht die ASFINAG - mehr dazu in Kaum Baustellen durch EU-Ratsvorsitz.