Tausende bei Demo gegen Rassismus

Am UNO-Aktionstag gegen Rassismus hat es weltweit Proteste gegeben. Auch in Wien wurde für Vielfalt, Toleranz und gegen Rechts demonstriert. Rund 3.500 Menschen waren laut Polizei dabei, 10.000 laut Veranstalter - und ein „Panzer“.

Dutzende linke und grüne Vereine, Gewerkschaftsgruppen und Künstler riefen zur Großkundgebung auf. Die Aktivistinnen und Aktivisten versammelten sich am Nachmittag auf dem Karlsplatz. Was sie eint, ist ihr Engagement gegen Rassismus und Fremdenhass. „Es ist so, dass 43 Prozent der Jugendlichen wieder die Hoffnung auf den starken Mann haben. Und das ist für uns sehr belastend und macht uns Sorgen“, so Monika Salzer von den „Omas gegen Rechts“.

Tausende bei Anti-Rassismus-Demo

In mehr als 70 Städten gab es am Samstag Demos gegen Rassismus. Auch in Wien gingen Tausende am Aktionstag auf die Straße.

Rassismus als Instrument zur Spaltung

Axel Magnus von den „Sozialdemokraten gegen Notstandspolitik“ kritisiert Anti-Ausländer-Gesetze. „Wenn ich nur an das Ausländerbeschäftigungsgesetz oder an das Aufenthaltsgesetz denke, das ist staatlicher Rassismus. Rassismus gibt es auf vielen verschiedenen Ebenen. In letzter Konsequenz ist Rassismus immer ein Instrument zur Spaltung der Gesellschaft.“

„Politik der Hetze“

„Ich nehme wahr, eine Politik der Hetze, eine Politik der Menschenrechtsverletzungen, der Abschiebungen, der Endsolidarisierung“, so Brigitte Hornyik von der „Plattform für eine menschliche Asylpolitik“. Auch kurdische Gruppen nutzten den internationalen Aktionstag für ihren Protest gegen die türkische Politik. Auch ein „Panzer“ aus Karton fuhr auf.

Vom Karlsplatz zogen die Demonstranten über die Ringstraße zum Heldenplatz. 80 Jahre nach dem „Anschluss“ wird an die Millionen Opfer des Nationalsozialismus erinnert. Deshalb müsse man Rassismus bereits im Keim ersticken, heißt es - mehr dazu in „Zeituhr 1938“: Liveticker zum „Anschluss“.

Demo

ORF

Auf dem Schwarzenbergplatz kam es zu einem Verkehrsunfall mit einem Polizeiauto

Laut Polizei nahmen auch 600 Kurden an der Demonstration teil. Als zwei Personen eine syrische Fahne in die Luft hielten, kam es zu einer Auseinandersetzung mit den kurdischen Demonstranten, berichtete die Polizei am Abend. Die Beamten setzten auch Pfefferspray ein. Mehrere Personen wurden nach dem Verwaltungsstrafgesetz und dem Strafrecht angezeigt.

Polizeiauto und Ampel beschädigt

Im Zuge der Demonstration ereignete sich auch ein Verkehrsunfall auf dem Schwarzenbergplatz. Ein Pkw drängte ein Polizeiauto ab. Es kam zu einem Blechschaden, und auch eine Ampelanlage wurde beschädigt. Verletzt wurde niemand.