Neue Vereinbarung für Länderspiele in Wien

Für künftige Fußball-Länderspiele in Wien muss eine neue Vereinbarung zwischen ÖFB und Stadt Wien geschlossen werden. Für das Match gegen Brasilien am 10. Juni im Happel-Stadion gelten noch die alten Bedingungen.

Die Länderspiele am Freitag gegen Slowenien, am 30. Mai in Innsbruck gegen Russland und am 2. Juni in Klagenfurt gegen Deutschland trägt der Österreichische Fußballbund allesamt in den Bundesländern aus. „Wir haben gegenüber der Stadt Wien aber betont, dass uns der Standort Ernst-Happel-Stadion wichtig ist“, erklärte Bernhard Neuhold, der Geschäftsführer der ÖFB Wirtschaftsbetriebe GmbH. Sowohl das Fassungsvermögen als auch weitere Annehmlichkeiten in der Bundeshauptstadt seien attraktiv.

Ernst-Happel-Stadion

ORF.at/Dominique Hammer

Im Ernst-Happel-Stadion ist für heuer nur das Länderspiel gegen Brasilien am 10. Juni fix

10. Mai als Stichtag für Herbst-Länderspiele

Aktuell hat der ÖFB allerdings keinen Vertrag mit der Stadt als Stadion-Eigentümerin. „Wir sind in laufenden Gesprächen“, sagte Neuhold. „Ich hoffe, dass wir zeitnah eine Einigung finden.“ Eine unbefristete Vereinbarung, die die Rahmenbedingungen für Länderspiele im Prater regelt, sei das Ziel. „Wir sind in einer Phase, in der wir zuversichtlich sind, dass wir zu einer Lösung kommen. Der Standort ist für uns wichtig, bereits für den Herbst.“

In diesem steht neben den Heimspielen der neu geschaffenen Nations League gegen Nordirland (12. Oktober) und Bosnien-Herzegowina (15. November) am 6. September auch ein Test gegen Schweden auf dem Programm. Im Happel-Oval ist am selben Tag der Wiener „Business Run“ angesetzt. Der Spielort muss 120 Tage vor einem offiziellen Länderspiel bei der UEFA deponiert werden, weil beim europäischen Verband auch die Vermarktungsrechte liegen. So etwas wie ein Stichtag für die Verhandlungen mit Wien ist daher der 10. Mai.

Neuer Vertrag „praktisch fertig“

„Ein Vertragsabschluss ist wichtig, damit wir Planungssicherheit haben“, meinte Neuhold. Der bisherige Vertrag ist 2010 zwischen der Wiener Sportstätten Betriebs Gesmbh und dem ÖFB abgeschlossen worden. Ein unterschriftsreifer Vertrag für künftige Länderspiele im Ernst-Happel-Stadion sei praktisch fertig, hieß es am Freitag aus dem Büro von Sportstadtrat Andreas Mailath-Pokorny (SPÖ) gegenüber Radio Wien.

Laut ÖFB soll die Benützungsgebühr für das Ernst-Happel-Stadion erhöht werden. Die Preisanpassung sei marktkonform, aber notwendig, um die steigenden Kosten für den Stadionbetrieb abzudecken, hieß es dazu von der Stadt. Details wollte man noch nicht verraten.

Unklare Pläne für Nationalstadion

Im Gegensatz zu Vorgänger Marcel Koller, der Wien klar bevorzugt hatte, sei Neo-Teamchef Franco Foda bei der Auswahl der Standorte flexibel. Neuhold: „Für ihn gibt es kein fixes Heimstadion in dem Sinn. Er ist offen für alles. Er sieht es in erster Linie als eine Entscheidung des ÖFB. Natürlich wird der Teamchef aber von uns in alle Überlegungen eingebunden.“

Sollte auf lange Sicht im Prater tatsächlich ein neues Nationalstadion gebaut werden, wäre laut Neuhold ein Fassungsvermögen im Bereich der aktuellen Arena das Ziel - rund 50.000 Zuschauer. Im Juni könnte das Happel-Stadion bereits das nächste Mal an seine Kapazitätsgrenze stoßen, wenn Brasilien mit dem derzeit verletzten Superstar Neymar in Österreich seine WM-Generalprobe absolviert - mehr dazu in Brasilien krönt Testspielserie (sport.ORF.at).

„Solche Gegner sind nicht 100-prozentig planbar“, sagte Neuhold über den hochkarätigen Testspiel-Sommer. Russland und Deutschland waren schon Ende des Vorjahres so gut wie fixiert. Im Jänner hatte sich dann auch noch die Agentur, die Brasilien exklusiv vermarktet, gemeldet. Der Kontakt sei nach einem 2:1-Testspielsieg der Brasilianer im November 2014 in Wien nie abgerissen.

Links: