Haus des Meeres: Übermalung des Schriftzugs fix
Die Arbeit des Künstlers Lawrence Weiner am ehemaligen Flakturm entstand 1991 im Zuge der Wiener Festwochen und war als temporäre Wortskulptur im öffentlichen Raum gedacht. Einige Aktivisten wollen das nun bevorstehende Aus der an der Spitze des Beton-Riesen rundumlaufenden Lettern nicht hinnehmen - Schriftzug am „Haus des Meeres“ verschwindet.
Etwa 50 Personen versammelten sich deshalb zu einer Protestveranstaltung am Fritz-Grünbaum-Platz, um ihren Unmut zu artikulieren. „Dieses Kunstwerk gehört uns allen“ oder „Zerschmettern? Sichtbar lassen“ stand auf den Tafeln. Auch eine Online-Petition dagegen wurde ins Leben gerufen.
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Demontage mit Galerie vereinbart
Ändern dürfte das freilich nichts mehr. „Lawrence Weiner hat uns schon vor unserer Einreichung der Ausbaupläne gesagt, dass er den Schriftzug weghaben möchte“, sagte Hans Köppen, Geschäftsführer des Aqua-Terra-Zoos, am Montag im APA-Gespräch.
Die Idee bzw. der Wunsch nach Übermalung sei also nicht vom Haus des Meeres ausgegangen: „Wir selbst haben da überhaupt keinen Einfluss, weil uns das Kunstwerk ja nicht gehört.“ Vereinbart wurde die Demontage mit der Galerie Winter, die Weiner in Wien vertritt, so Köppen.
Die Galerie wünsche sich sogar, dass das Werk schon jetzt verschwinde, „um die Diskussion zu beenden“. Von „politischer Seite“ sei man allerdings darum gebeten worden, dies erst nach dem „Anschluss“-Gedenkjahr zu veranlassen. Insofern werde die Übermalung wohl erst im kommenden Jahr stattfinden.
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Aktivsiten sehen „Versagen der Kulturpolitik“
Die Aktivisten sehen das anders. Hier zeige sich ein „Versagen der Kulturpolitik, die zeitgemäße Kunst für private kapitalistische Interessen zerstört“, so Kundgebungsorganisatorin Elisa Mirbacher-Eder zur APA. Bedauerlich sei das insofern, als dieses Kunstwerk für die Allgemeinheit Gültigkeit und Relevanz habe. Dass Weiner seine Arbeit verschwunden wissen will, sei nur eine „feige Rechtfertigung“. Denn das liege daran, dass schon zuvor immer wieder daran „herumgepfuscht“ worden sei, spielte Mitorganisatorin Marietheres Potucek auf Umbauten in der Vergangenheit an.
Die jüngsten Ausbauarbeiten am Haus des Meeres sind übrigens bereits plangemäß angelaufen. Derzeit laufen erste Betonschneidearbeiten am Turm, sagte Köppen. Dass gewerkt wird, werde man aber erst in einigen Wochen sehen.
OLN
Bis Anfang 2020 sollen dank eines eigenen Glaszubaus, der vor die Eingangsfassade gesetzt wird, 3.000 Quadratmeter Nutzfläche dazukommen. Neben mehr Platz für Tiere werden auch zwei neue Lifte - einer davon als Panoramaaufzug - errichtet sowie das Dach-Cafe im elften Stock vergrößert. Die Aussichtsterrasse mit den Betonausbuchtungen wird eingehaust und damit wetterfest gemacht. Der private Verein nimmt dafür zehn Millionen Euro in die Hand - mehr dazu in „Haus des Meeres“ wird ausgebaut.