Klo-Konzept der Wiener Linien verzögert sich

Weniger Toiletten in den U-Bahn-Stationen, dafür hochwertigere: Das sieht das neue Klo-Konzept der Wiener Linien vor. Weil sich in einer ersten Runde kein Betreiber fand, startet diese Woche eine neue Ausschreibung.

Wegen eines technischen Defekts gesperrt - das passiert auf den Toiletteanlagen in den U-Bahn-Stationen der Wiener Linien relativ häufig. Denn die WC-Anlagen stammen teilweise noch aus den 1970er Jahren und werden von den Fahrgästen nicht immer im Sinne ihrer Erfinder genutzt. „Beim Kundendienst haben sich immer wieder auch Kunden über Schäden und Dreck beschwert oder darüber, dass Toiletten gesperrt waren“, so Wiener-Linien-Sprecher Daniel Amann im „Wien heute“-Interview.

Toiletten Wiener Linien

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Häufig sind die U-Bahn-Klos von Vandalismus betroffen und gesperrt

Viele Toiletten waren von Vandalismus betroffen, Waschbecken wurden herausgerissen oder Klomuscheln zerbrochen. Jährlich mussten die Wiener Linien laut Amann einen einstelligen Millionenbetrag in die Instandsetzung investieren. Das soll sich nun ändern. Weniger, aber hochwertiger, lautet das Konzept.

Sechs WC-Anlagen mit Servicepersonal

Derzeit betreiben die Wiener Linien 54 WC-Anlagen in U-Bahn-Stationen, in Zukunft werden es nur noch 31 sein - davon sechs WC-Anlagen mit Servicepersonal, in den großen U-Bahn-Stationen, wie zum Beispiel am Karlsplatz oder am Stephansplatz. Die übrigen 25 WC-Anlagen sollen baulich so gestaltet sein, dass sie hygienischer und kundenfreundlicher sind als die herkömmlichen Modelle. Geplant sind etwa eine leicht zu reinigende und vandalismussichere Edelstahlverkleidung des Innenraums und ein selbst reinigendes Düsensystem des Fußbodens.

Toiletten Wiener Linien

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Schon jetzt sind die Toiletten teils kostenpflichtig

Fünf Millionen Euro wollen die Wiener Linien in die Erneuerung investieren. Wer die Toilette benutzen will, muss künftig 50 Cent bezahlen. „Zum einen wollen wir den Vandalismus eindämmen, zum anderen ist es auch für den Betreiber eine Einnahmequelle, um das zu finanzieren“, so Amann - mehr dazu in U-Bahn: WC kostet künftig 50 Cent.

Neue Ausschreibung für WC-Konzept

Weniger Toiletten, dafür hochwertigere: So lautet das Konzept der Wiener Linien. Allerdings fand sich kein Betreiber für die neuen WC-Anlagen.

Betreiber soll Betreuung übernehmen

Im Gegensatz zu bisher wollen die Wiener Linien die modernisierten WC-Anlagen an einen Betreiber auslagern. Weil sich in einer ersten Ausschreibung kein preiswerter Betreiber gefunden hat, der sowohl die betreuten WC-Anlagen als auch die unbetreuten übernimmt, wird jetzt neuerlich ausgeschrieben und diesmal nach zwei Betreibern gesucht. Die Wiener Linien rechnen, im Herbst mit dem Umbau der desolaten WCs beginnen zu können.

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