Schlafmittel am Steuer großes Problem

Unfälle auf Grund von Übermüdung sind an der Tagesordnung. Ein zunehmendes Problem sind laut Polizei aber auch Schlafmittel am Steuer. Die Auswirkungen aufs Fahrverhalten gleichen jenen von Übermüdung.

Müdigkeit am Steuer ist nicht zu unterschätzen. Durch einen steigenden Leistungsdruck in der Gesellschaft, sieht man bei der Wiener Polizei einen klaren Anstieg an Schlafmitteln am Steuer. Dabei gibt es viele Stressauslöser: „Die Belastungen am Arbeitsplatz und rundherum, auch in der Freizeit, werden immer größer, so dass auch relativ viele jüngere Leute schon Schlafpulver oder andere psychoaktive Substanzen nehmen, um mit diesen Stresssituationen fertig zu werden“, erklärt Polizeichefarzt Wilhelm Saurma.

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Schlafmittel und Übermüdung zeigen sich ähnlich beim Autofahren

Smartphones als Ursache für Schlafprobleme

Auch ein anderes Gefahrenpotential sieht der Arzt als Ursache für die Schlafprobleme vieler junger Leute: „Das im Handy enthaltene Blaulicht stört außerdem nachhaltig, das weiß man aus Studien, den Schlaf, so dass auch jüngere Leute häufig zu Schlafmitteln greifen.“

Am Steuer kann es dann kritisch werden, meint auch Verkehrspsychologin Marion Seidenberger vom ÖAMTC: „Die Lenkbewegungen werden schwammiger, man pendelt in der Spur dahin. Schlimmstenfalls kommt eine Schlafattacke - ein so genannter Sekundenschlaf - und man verlässt die Fahrspur und landet in der Wiese.“ Die Verwendung von Schlafmitteln habe dabei dieselben Auswirkungen wie Übermüdung.

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Sekundenschlaf kann zu Unfällen führen

Strafen bis 700 Euro

Um solche Unfälle zu vermeiden, sollte man auf Warnsignale achten. „Man merkt auf einmal, man fühlt sich nicht mehr wohl hinter dem Lenkrad. Man merkt, dass man einen Aktivitätsprozess hat, direkt gefolgt von einem ruhigen Prozess“, erklärt Seidenberger. Darauf sollten auch die Beifahrer ein Auge haben, meint die Expertin.

Selbst wenn es nämlich nicht zu einem Unfall kommt. Der Strafrahmen für Übermüdung am Steuer, egal ob aufgrund von zu wenig Schlaf in der Nacht oder den Nachwirkungen eines Schlafmittels, das am Abend zuvor eingenommen wurde, beträgt übrigens bis zu 700 Euro.