Conchita: „Seit vielen Jahren HIV-positiv“

Die österreichische Sängerin Conchita hat am Sonntag öffentlich gemacht, seit „vielen Jahren HIV-positiv“ zu sein. Der Grund für den Schritt war eine Drohung, die Künstlerin, die 2014 den Eurovision Song Contest gewann, zu outen.

„Ich bin seit vielen Jahren HIV-positiv. Das ist für die Öffentlichkeit eigentlich irrelevant, aber ein Ex-Freund droht mir, mit dieser privaten Information an die Öffentlichkeit zu gehen, und ich gebe auch in Zukunft niemandem das Recht, mir Angst zu machen und mein Leben derart zu beeinflussen“, schrieb die Künstlerin auf der Plattform Instagram. Die Echtheit des Postings wurde dem „Standard“ bestätigt. „Inhaltlich hat der Künstler damit alles gesagt“, so Rene Berto, der Manager von Conchita, laut dem Bericht.

heute ist der tag gekommen, mich für den rest meines lebens von einem damoklesschwert zu befreien: ich bin seit vielen jahren hiv-positiv. das ist für die öffentlichkeit eigentlich irrelevant, aber ein ex-freund droht mir, mit dieser privaten information an die öffentlichkeit zu gehen, und ich gebe auch in zukunft niemandem das recht, mir angst zu machen und mein leben derart zu beeinflussen. seit ich die diagnose erhalten habe, bin ich in medizinischer behandlung, und seit vielen jahren unterbrechungsfrei unter der nachweisgrenze, damit also nicht in der lage, den virus weiter zu geben. ich wollte aus mehreren gründen bisher nicht damit an die öffentlichkeit gehen, nur zwei davon will ich hier nennen: der wichtigste war mir meine familie, die seit dem ersten tag bescheid weiss und mich bedingungslos unterstützt hat. ihnen hätte ich die aufmerksamkeit für den hiv-status ihres sohnes, enkels und bruders gerne erspart. genauso wissen meine freunde seit geraumer zeit bescheid und gehen in einer unbefangenheit damit um, die ich jeder und jedem betroffenen wünschen würde. zweitens ist es eine information, die meiner meinung nach hauptsächlich für diejenigen menschen von relevanz ist, mit denen sexueller kontakt infrage kommt. coming out ist besser als von dritten geoutet zu werden. ich hoffe, mut zu machen und einen weiteren schritt zu setzen gegen die stigmatisierung von menschen, die sich durch ihr eigenes verhalten oder aber unverschuldet mit hiv infiziert haben. an meine fans: die information über meinen hiv-status mag neu für euch sein – mein status ist es nicht! es geht mir gesundheitlich gut, und ich bin stärker, motivierter und befreiter denn je. danke für eure unterstützung!

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Seit der Diagnose sei sie in medizinischer Behandlung, so Wurst. Sie lebe daher seit vielen Jahren unter der Nachweisgrenze und sei damit nicht in der Lage, das Virus weiterzugeben. Weiters schrieb die Sängerin, dass es ihr gesundheitlich gutgehe und sie stärker, motivierter und befreiter denn je sei.

Mit Bart und Perücke zu internationaler Bekanntheit

Conchita gewann 2014 - damals noch mit Wurst im Künstlernamen - mit dem Lied „Rise Like a Phoenix“ den Song Contest in Kopenhagen. Zahlreiche internationale Medien berichteten über die „bearded Lady“ aus Österreich. Elton John und Cher gratulierten der Künstlerin zum Sieg.

Conchita ist „seit vielen Jahren HIV-positiv“

Die österreichische Sängerin Conchita hat am Sonntag öffentlich gemacht, seit „vielen Jahren HIV-positiv“ zu sein.

In Österreich wurde die Künstlerin, die mit bürgerlichem Namen Thomas Neuwirth heißt, von Tausenden Fans auf dem Ballhausplatz gefeiert. Aufgrund des Sieges fand der Song Contest im Jahr 2015 in Österreich statt. In der Wiener Stadthalle gewann der Schwede Mans Zelmerlöw mit dem Lied „Heroes“ den Bewerb. Österreich kann übrigens dank Conchita und Udo Jürgens („Merci Cherie“, 1966) auf zwei Siege beim Song Contest zurückblicken.

Arbeit an Album mit Wiener Symphonikern

Am 26. April wird Conchita die Amadeus Austrian Music Awards moderieren. Sie hat für den Abend auch eine Coverversion des Falco-Hits „Rock Me Amadeus“ produziert. Im Februar hat die Künstlerin ein neues Album mit den Wiener Symphonikern angekündigt. Im Oktober werde die Platte „From Vienna with Love“ veröffentlicht. Danach plant Conchita eine Tournee - die dann allerdings mit anderen Orchestern bestückt werden dürfte: „Die Symphoniker kann ich mir, glaube ich, nicht leisten.“

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