Naschmarkt-Flohmarkt: Weniger Schwarzhandel

Verschmutzungen und zahlreiche illegale Verkäufer: Das haben die gewerblichen Altwarenhändler auf dem Naschmarkt-Flohmarkt massiv kritisiert. Zumindest beim Schwarzhandel gibt es laut ihnen nun deutliche Verbesserungen.

Illegale Händler gebe es auf dem Naschmarkt-Flohmarkt zwar noch immer, aber sie könnten deutlich schwerer Geschäfte machen, sagt Karl Heinz Kremser, Obmann der Altwarenhändler in der Wiener Wirtschaftskammer gegenüber Radio Wien. Die schon länger verstärkten Kontrollen der Stadt würden inzwischen greifen. „Jetzt haben die Schwarzhändler mitgekriegt, wenn die Kontrollen vom Marktamt kommen, blühen ihnen Strafen, sie müssen aufpassen und werden sowieso des Platzes verwiesen.“

Massive Kritik zum 40-Jahr-Jubiläum

Die illegalen Händler würden weiterhin versuchen, ihre Waren zu verkaufen - müssten durch die Kontrollen aber meist bald wieder zusammenpacken. Für die gewerblichen Altwarenhändler sei die Arbeit dadurch deutlich angenehmer, sagt Kremser.

Noch vor wenigen Monaten übte der Altwarenhandelsobmann massive Kritik. Das Image des Naschmarkt-Flohmarkts werde durch Schwarzhandel und Verunreinigung getrübt, hieß es in einer Aussendung zum 40-Jahr-Jubiläum des Flohmarkts im September des Vorjahres. „Hier muss sich dringend etwas tun“, mahnte Kremser damals.

Verhandlungen zwischen Stadt und Händlern

Als Maßnahmen forderten die Altwarenhändler unter anderem mehr Verkaufsplätze für die gewerblichen Standler, dass sie direkt mit dem Auto zufahren können, ein einheitliches Erscheinungsbild der Verkaufsstände und einen größeren Müllplatz. Umgesetzt wurde bisher keine der Maßnahmen.

Man sei derzeit noch in Verhandlungen mit der Stadt, erklärte Kremser. „Ich hoffe, dass wir bis zum Sommer von den zuständigen Magistratsabteilungen Bescheid bekommen, welche von unseren Wünschen realisierbar sind, was man aus Kosten- und Platzgründen überhaupt machen kann.“ Auf der Wunschliste stehen laut dem Obmann der Altwarenhändler auch größere Toiletten und eine grundsätzliche Vergrößerung des Marktes - also auch mehr Verkaufsplätze für Private.

Veranstaltungshinweis

Flohmarkt beim Naschmarkt, jeden Samstag von 6.30 bis 18.00 Uhr (außer 25. und 26. Dezember und 1. und 6. Jänner, 24. und 31. Dezember nur bis 12.00 Uhr)

Kremser: Müll nach wie vor Problem

Ein großes Problem sei nach wie vor der Müll, schilderte Kremser. Nach Ende des Marktes würden viele übriggebliebene Waren einfach liegen bleiben - einerseits jene der Schwarzhändler, aber: „Da gehören wahrscheinlich auch Händler von uns dazu, dass sich die ein bisschen an der Nase nehmen müssen.“ Die Entsorgungskosten seien für die Stadt hier enorm. Kremser plädiert für einen professionellen Müllplatz mit mehreren Containern.

Auch über die Umsetzung eines einheitlichen Erscheinungsbildes für die Verkaufsstände machen sich die gewerblichen Händler derzeit Gedanken. Doch die Finanzierung sei schwierig, so Kremser: „Wir haben probiert, Sponsoren zu finden, aber es ist schwer, Sponsoren mit Geld in den Altwarenhandel zu locken.“

Bisher 516 Anzeigen und Organmandate

Die Stadt Wien will die Schwerpunktkontrollen auf dem Naschmarkt-Flohmarkt jedenfalls fortsetzen. Seit Frühjahr 2016 finden neben den laufenden Kontrollen durch das Marktamt auch von der Gruppe Sofortmaßnahmen koordinierte gemeinsame Kontrollgänge mit der Polizei und dem Marktamt statt. Dabei durchkämmen laut der Gruppe Sofortmaßnahmen zwei bis drei Teams gleichzeitig den Markt. Insgesamt gab es bei 16 Schwerpunktkontrollen bisher 516 Anzeigen bzw. Organmandate.

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