Aslan-Studie: Gutachten öffentlich

Die Universität Wien hat nun das externe Prüfgutachten zur umstrittenen Kindergartenstudie des Islamforschers Ednan Aslan veröffentlicht. Aslan hatte der Veröffentlichung bisher nicht zugestimmt.

Erstellt wurde das Gutachten von der Österreichischen Agentur für wissenschaftliche Integrität (OeAWI). Die Ergebnisse der Prüfung wurden zwar bereits bei einer Pressekonferenz im November präsentiert, Aslan stimmte der Veröffentlichung zunächst allerdings nicht zu - mehr dazu in Aslan-Studie: Stellungnahme nicht veröffentlicht.

Ednan Aslan

ORF

Aslan stimmte nun einer Veröffentlichung zu

Gutachten: Mängel, aber kein Fehlverhalten

Das Gutachten sollte feststellen, ob die Regeln der guten wissenschaftlichen Praxis eingehalten wurden. Es kam zu dem Schluss, dass Aslan kein wissenschaftliches Fehlverhalten vorgeworfen werden könne, die Studie aber sehr wohl Mängel aufweise. Auch der Einfluss des Integrationsministeriums, das die Studie beauftragt hatte, stehe außer Streit, urteilten die Prüfer.

Aslan hatte der Veröffentlichung des Gutachtens ursprünglich nicht zugestimmt, da eine Klage gegen ihn vorlag. Da der Rechtsstreit zwischen der Stadt Wien und Aslan Ende vergangener Woche mit einem Vergleich beigelegt wurde, stimmte er der Veröffentlichung nun zu. Die 32 Seiten starke Expertise kann auf der Website der Universität Wien eingesehen werden. Ergänzt wurde sie durch eine Stellungnahme des Forschers.

Aslan nahm Vorwürfe gegenüber Stadt zurück

Als Teil des Vergleichs zwischen Aslan und der Stadt nahm der Forscher auch seine heftigen Vorwürfe zurück. In einem APA-Interview hatte Aslan im August 2017 im Zusammenhang mit seiner Studie über Islamkindergärten behauptet, die Stadt führe „mit allen Mitteln“ eine „beispiellose Rufmordkampagne“ gegen seine wissenschaftliche Integrität. Als Grund vermutete Aslan, dass die Stadt Einfluss auf das Prüfverfahren der OeAWI nehmen wolle - mehr dazu in Stadt Wien gegen Aslan: Vergleich.

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