Wiener „Bim“-Gleise sind Eigenbau

Gleisbauarbeiten gehören in Wien zum Alltag. Die Verarbeitung der neuen Schienen nehmen die Wiener Linien selbst in die Hand. In einer eigenen Werkstätte in Simmering werden tausende Meter Schienen pro Jahr in Form gebracht.

Am Schwarzenbergplatz wird es von Freitagabend (22.00 Uhr) bis Montagfrüh wegen Gleisbauarbeiten zu Verkehrsbehinderungen kommen. Vom 9. bis zum 22. Mai wird dann der Ring zwischen Babenbergerstraße und Stadiongasse komplett gesperrt. Für die Gleisbauarbeiten richten sich die Wiener Linien ihre Straßenbahnschienen selbst her.

Die neuen Gleise müssen millimetergenau passen: Der Spielraum liegt laut Wiener Linien im Zehntel-Millimeter-Bereich. Biegemeister Michael setzt für den exakten Radius auf seine 30-jährige Erfahrung. „Für mich dauert jede Schiene zu programmieren länger, da habe ich sie händisch mit der Maschine schneller gebogen“, sagt er gegenüber „Wien heute“.

Lebensdauer zwischen „15 und 30 Jahren“

Die Schienenrohlinge werden von der Voest geliefert und in der Hauptwerkstätte der Wiener Linien in Simmering in Form gebracht. Derzeit werden dort die neuen Gleise für den Ring gefräst und gebogen. Die Bestehenden haben altersbedingt ausgedient.

TV-Hinweis:

„Wien heute“, 2. Mai, 19.00 Uhr in ORF2 und danach in TVthek.ORF.at.

„In engen Bögen, wo starke Beanspruchungen sind, sind wir bei 15 bis 20 Jahren, obwohl wir jetzt schon sehr hochwertiges Material verwenden. In Bereichen, wo wir eine geringere Zugsfolge haben, sind auch 20 bis 30 Jahre keine Seltenheit“, sagt Josef Gaunerstorfer, der Leiter der Oberbauwerkstätte bei den Wiener Linien.

Besonders schwierig herzustellen sind die Weichen. 1.100 gibt es im 420 Kilometer langen Wiener Straßenbahn-Netz. Elf müssen in Kürze am Ring ausgetauscht werden. Hier ist genaues Vermessen und exaktes Verarbeiten nötig, damit dann alles gut läuft. Insgesamt werden in der Werkstätte in Simmering 18.000 Meter Schienen, also rund 9.000 Meter Gleise, pro Jahr verarbeitet.

Links: