Partyschiff hat neue Eigentümer

Das ehemalige Partyschiff „Johann Strauss“, jahrelang Schandfleck am Donaukanal, ist unterm Hammer. Zwei Schrottunternehmer erwarben das in die Jahre gekommene Boot um 22.568 Euro.

Um 8.30 Uhr startete die gerichtlich angesetzte Versteigerung der Johann Strauss. Ein Grazer und ein Slowake erhielten am Bezirksgericht Leopoldstadt den Zuschlag. Laut Martin Jank, Vertreter der Stadt Wien, waren die beiden Schrotthändler gemeinsam die einzigen Bieter. Der Kaufpreis: 22.568 Euro.
Sie wollen das Schiff noch im Mai in die Slowakei bringen und dort verschrotten.

Die Stadt Wien hat das ehemalige Partyschiff Mitte Dezember von seinem Ankerplatz am Donaukanal abschleppen lassen. Hintergrund ist ein jahrelanger Rechtsstreit mit dem ehemaligen Eigentümer und Ex-Copa-Cagrana-Pächter Norbert Waldenburg - mehr dazu in Partyschiff aus Donaukanal geschleppt.

Dampfer wurde seit 1985 als Partyschiff genutzt

Das desolate Schiff musste laut der Stadt aus Sicherheitsgründen aus dem Donaukanal entfernt werden. Eigentümer Waldenburg, der bis vor wenigen Monaten noch Weber hieß, hatte sich zuletzt nicht mehr um die Instandhaltung des 105 Jahre alten Dampfers gekümmert. Im März, vor dem ursprünglichen Versteigerungstermin, hatte er allerdings beim Gericht Anträge gegen das Exekutionsverfahren eingebracht - mehr dazu in „Johann Strauss“-Versteigerung abgesagt.

Die „Johann Strauss“ wurde 1853 in Budapest unter dem Namen „Carl Ludwig“ gebaut und fiel 1945 einem Bombentreffer zum Opfer. Eine Sanierung zur Wiederverwendung als Donauschiff wurde aus Kostengründen nicht durchgeführt. Seit 1985 lag es als Partyschiff im Donaukanal. Als solches genutzt wurde es zuletzt vor mehreren Jahren. Der Rufpreis lag bei 22.150 Euro.