Kult-Klo bei der Oper vor dem Aus

Pinkeln im Dreivierteltakt soll bald nicht mehr möglich sein. Zumindest nicht am öffentlichen Opern-WC in der Wiener Karlsplatzpassage. Die Stadt Wien hat laut „Kronen Zeitung“ den Pachtvertrag mit dem Betreiber gekündigt.

Aristokratische Bilder an der Wand und Walzermusik. So kennen viele Wienerinnen und Wiener, aber auch Touristen die öffentliche Toilette in der Fußgängerpassage am Karlsplatz. So manchem ist das Opern-WC auch als „singendes Häusel“ ein Begriff.

Stadt Wien feilt an neuer WC-Strategie

Einige Menschen finden die Toilette originell, andere nicht mehr zeitgemäß. So auch die Stadt Wien. Laut einem Schreiben der MA 48 (Abfallwirtschaft) passt die Toilette nicht mehr in die WC-Strategie der Stadt. Ziel sei es, die „öffentlichen Bedürfnisanstalten an eine neue, hochwertige und serviceorientierte Produktlinie anzupassen“, erklärt die Behörde in der „Kronen Zeitung“. Ein einheitliches Erscheinungsbild werde angestrebt.

Für eine Gebühr von 90 Cent, ist der Weg zur Erleichterung möglich. Auf der Damentoilette wird Frau von einem „Welcome to Vienna“-Schild begrüßt. Zur Erledigung des Geschäftes stehen fünf Kabinen zur Auswahl welche auf samtroten Rahmen als Logen bezeichnet werden.

Wenig Verständnis für die Aufkündigung des Vertrages hat naturgemäß der Betreiber: Es werde eine Attraktion zerstört, heißt es. Die Toilette werde sechsmal täglich gereinigt und sei rund um die Uhr geöffnet.

Meyer: „Es stört mich und auch unsere Besucher“

Freuen hingegen dürfte sich die Wiener Staatsoper. Direktor Dominique Meyer sagte 2013 gegenüber wien.ORF.at über das Opern-WC: „Furchtbar. Es stört mich und auch unsere Besucher. Wenn man aus einer Opernvorstellung kommt, will man nicht unbedingt gezwungen sein, andere Musik zu hören“ - mehr dazu in Meyer: „Mortier ist nicht seriös“.

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