Totes Mädchen: Mutter erhebt Vorwürfe

Die Mutter der getöteten Siebenjährigen erhebt schwere Vorwürfe gegen die Eltern des mutmaßlichen Täters. Denn der 16-Jährige könne die Spuren nicht alleine verwischt haben, sagt sie. Die Familie des Opfers bekam eine neue Wohnung.

Die Eltern des mutmaßlichen Täters hätten sich bei ihr gemeldet, schilderte die Mutter des Opfers im „Wien heute“-Interview. Beide hätten ihr Beileid ausgesprochen und erklärt, nichts von dem Mord gewusst zu haben. „Das ist unmöglich zu glauben. Meine Tochter ist am helllichten Tag verschwunden und am Abend war es so sauber, als hätte es ein Profi-Killer gemacht. Wie kann das sein. Ohne Hilfe kann er das nicht geschafft haben“, so die Mutter. Zudem hätte die Mutter sie noch während der Suche nach dem Mädchen ausgefragt.

Möglicherweise „Hilfestellung“

Diese Meinung herrsche auch unter den Bewohnerinnen und Bewohnern des Gemeindebaus vor, so der Anwalt der Familie. „Es gibt Hinweise darauf, dass die Tat zwar durch den Sohn alleine begangen wurde. Aber dass nachher beim Wegschaffen der Leiche und beim wieder Herrichten der Wohnung, also beim Beseitigen der Blutspuren, unter Umständen Hilfestellung da war“, sagte er.

Mutter Totes Mädchen

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Die Mutter des Mädchens erhebt schwere Vorwürfe

Denn es gäbe Bewohner, die sagen, sie hätten noch um Mitternacht alle Mistkübel durchsucht. „Zu dieser Zeit waren die Eltern schon zuhause. Da muss man sich schon die Frage stellen, wo war die Leiche, wenn sie nicht im Mistkübel war“, so der Anwalt.

Familie zieht um

Die Familie des getöteten Mädchens bekam von Wiener Wohnen bereits einen Mietvertrag und den Schlüssel für eine neue Gemeindewohnung. Die Mitarbeiter von Wiener Wohnen hatten laut dem Sprecher bereits kurz nach der Tat nach einer Ersatzwohnung gesucht und gemeinsam mit der Familie in den letzten Tagen passende Wohnungsangebote begutachtet. Die neue Wohnung soll zudem in einem anderen Bezirk liegen.

Totes Mädchen: Mutter erhebt Vorwürfe

Im „Wien heute“-Interview erheben die Mutter des Mädchens und ihr Anwalt schwere Vorwürfe gegen die Familie des Tatverdächtigen.

Die Familie des mutmaßlichen Täter ist in der Zwischenzeit bei Bekannten untergekommen. Sie hat bei Wiener Wohnen noch nicht wegen eines Wohnungswechsels angefragt. Ruhe kehrt am Tatort Ditteshof unterdessen aber nicht ein. Bewohner können die Tat nicht fassen, den 16-Jährigen beschreiben sie als „ruhig und gescheit“ - mehr dazu in Bewohner im Ditteshof: „Finde keine Ruhe mehr“.

Dittes Hof von außen

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Die Familie des Opfers zieht aus dem Gemeindebau aus

16-Jähriger in Justizanstalt Josefstadt

Der mutmaßliche Täter ist mittlerweile in die Justizanstalt Josefstadt eingeliefert worden. „Wir bereiten gerade den Antrag auf Untersuchungshaft vor“, sagte die Sprecherin der Staatsanwaltschaft, Nina Bussek. Die Einvernahmen bei der Polizei wurden noch am Dienstag abgeschlossen. Viele neue Erkenntnisse dürften sich aber nicht mehr ergeben haben. Demnach soll der Bursch das ihm gut bekannte Kind tatsächlich getötet haben, weil sich in ihm eine allgemeine Wut aufgebaut gehabt habe und er jemanden habe umbringen wollen - mehr dazu in Totes Mädchen: 16-Jähriger geständig.

Unklar war, ob eine allfällige Geisteskrankheit des Verdächtigen bekannt war - mehr dazu in „Psychische Erkrankung des Täters möglich“. Seitens der Angehörigen des Mädchens hat sich deren Anwalt Nikolaus Rast mittlerweile dem Strafverfahren gegen den 16-Jährigen als Privatbeteiligter angeschlossen.