Staatsballett: Fünf Premieren in nächster Saison

Das Wiener Staatsballett hat am Donnerstag ein dichtes Programm für die Saison 2018/19 vorgestellt. Über 90 Vorstellungen stehen an, darunter fünf Premieren. Die Zukunft von Direktor Manuel Legris ist unterdessen noch offen.

58 Vorstellungen in der Staatsoper und 36 in der Volksoper sind geplant. „Das ist eine wirklich große Zahl“, zeigte sich Ballettdirektor Legris bei der Präsentation am Donnerstag selbst perplex. Er selbst wird bis zum Amtsantritt des designierten Staatsopernchefs Bogdan Roscic an der Spitze der Compagnie stehen und dann seinen Hut nehmen, wie er bereits im Vorjahr ankündigte. Wer dann sein Nachfolger werde, könne er nicht sagen: „Ich weiß momentan überhaupt nichts.“

Staatsballett-Direktor Manuel Legris

APA/Hans Klaus Techt

Manuel Legris

Legris geht aber davon aus, dass die Entscheidung bald fallen werde, habe er selbst doch einst seinen Vertrag eineinhalb Jahre vor Amtsantritt unterzeichnet. Schließlich müsse die Saison 2020/21 geplant werden. Wohin es den 53-Jährigen danach persönlich treibt, ist demnach ebenfalls noch offen: „Ich habe keine Pläne - und ich verheimliche da nichts.“

„Sylvia“ als erste Premiere am 10. November

Den Kopf frei hat Legris derzeit wohl auch nicht, wird die neuen Saison aus Premierensicht doch am 10. November mit „Sylvia“ eingeläutet - seiner erst zweiten eigenen Choreografie seit Amtsantritt. „Ich werde versuchen, ein paar Ideen zu finden, um es klassisch, aber nicht verstaubt zu machen“, umriss der Ballettchef seine Herangehensweise an das Stück mit Musik von Leo Delibes.

Danach stehen im Laufe der Spielzeit mit „Coppelia“ von Pierre Lacotte und der Uraufführung „Peter Pan“ von Vesna Orlic an der Volksoper zwei weitere Premieren an sowie an der Staatsoper ein vierteiliger Abend mit Arbeiten von Forsythe, Van Manen und Jiri Kylian und die traditionelle Nurejew-Gala.

Nurejew-Gala zum 80. Geburtstag

Im Repertoire sind noch die „Giselle“, der Briten-Abend mit Arbeiten von MacMillan, McGregor und Ashton in der Staatsoper, sowie „Cendrillon“, „Marie Antoinette“ und „Ein Sommernachtstraum“ in der Volksoper - und eben die heurige Nurejew-Gala am 29. Juni. Diese steht im Zeichen des 80. Geburtstages des Namensgebers. „Ich weiß nicht, welche Compagnie in der Welt diese Vielfalt in fünf Wochen präsentieren kann“, unterstrich Legris. Zur Gala erscheint heuer auch ein Bildband unter dem Titel „Impressionen zur Nurejew-Gala“, der Rückschau auf die vergangenen Jahre hält.

136.000 Besucher in abgelaufener Saison

Zufrieden mit den Zahlen der ablaufenden Saison zeigte sich Simone Wohinz als kaufmännische Geschäftsführerin. Rund 136.000 Besucher wird man in 14 verschiedenen Programmen respektive 53 Abenden an der Staatsoper und 33 an der Volksoper gezählt haben. Mit Stichtag 22. Mai liege die Auslastung in der Staatsoper bei 97,94 Prozent (nach 97,66 Prozent), in der Volksoper bei 72,88 Prozent (nach 85,74 Prozent im Vergleichszeitraum).