13A künftig möglicherweise zweigeteilt

Wiener Linien und Bezirke wollen keine Zweiteilung der Buslinie 13A. Neubau will aber auch nicht, dass die Busse hin und her durch die Neubaugasse fahren. Die Notlösung der Wiener Linien ist dann aber nur die Zweiteilung.

„Das ist eine absolute Notlösung, die niemand ernsthaft haben will. Wir wollen diese Zweiteilung definitiv nicht“, hieß es von Seiten der Wiener Linien zur Notlösung. Der 13B würde bei dieser Variante zwischen Alser Straße und Burggasse verkehren, der 13A zwischen der Mariahilfer Straße bei der U-Bahnstation Neubaugasse und dem Hauptbahnhof. Dazwischen bliebe eine 700 Meter lange Lücke.

13A und 13B

Wiener Linien

Durch die Neubaugasse würde kein Bus mehr fahren. Ob die Zweiteilung tatsächlich kommt, ist offen. Die Wiener Linien drängen auf eine rasche Entscheidung, denn der 13A muss aufgrund der U-Bahn-Arbeiten ab Februar 2019 umgeleitet werden. Die Priorität der Wiener Linien ist klar: Der 13A soll in beide Richtungen durch die Neubaugasse fahren.

Animation Wiener Linien über 13A in der Neubaugasse

Wiener Linien

Neubau auch gegen Notlösung

Die von einer Zweiteilung betroffenen Bezirke Josefstadt, Mariahilf und Neubau sind strikt gegen eine Zweiteilung. Die komme überhaupt nicht infrage, stellte der Neubauer Bezirksvorsteher Markus Reiter (Grüne) klar. Nötig sei vielmehr eine Ersatzstrecke: „Von daher sind solche Aussagen kontraproduktiv.“ Die „Scheinlösung“ mit einer Aufsplittung wäre laut Reiter auch teurer, da mehr Personal und Busse benötigt würden.

Neubau wehrt sich aber auch gegen den eigentlichen Vorschlag der Wiener Linien, die Busse im Gegenverkehr durch die Neubaugasse fahren zu lassen - mehr dazu in Plakat-Aufstand gegen 13A-Führung. Reiter geht davon aus, dass es eine optimale Lösung angesichts von acht Jahren Bauzeit ohnehin nicht geben werde. Wichtig sei, dass die Linie bestehen bleibe - aber eben im betroffenen Abschnitt eine andere Route benutze.

Josefstadt und Mariahilf gegen Teilung

Auch die Vorsteherin der Josefstadt, Veronika Mickel-Göttfert (ÖVP), warnte vor einem derartigen Eingriff bei der beliebten Buslinie. „Die Teilung der Linie 13A ist eine vollkommen inakzeptable Lösung. Die wichtige Anbindung der Josefstadt an den Hauptbahnhof wäre somit gekappt“, hielt sie in einer der APA übermittelten Stellungnahme fest.

Die Buslinien 13A verbindet sechs Bezirke miteinander und ist eine wichtige Nord-Süd-Verbindung in Wien. Die Linie wird täglich von 40.000 und im Jahr von 15 Millionen Menschen genutzt.

Der Bezirkschef von Mariahilf, Markus Rumelhart (SPÖ), ist von der Idee ebenfalls nicht begeistert. Er verwies in einer Aussendung auch auf eine weitere, benachbarte U-Bahn-Baustelle: „Wegen der U4-Modernisierung und für den U2-Ausbau muss die Station Pilgramgasse gesperrt werden. In dieser Zeit wird der 13A von noch mehr Menschen gebraucht. Er bringt sie zur U3 und weiter bis in den 9. Bezirk.“

AK: Allgemeinheit muss zurückstecken

Die Arbeiterkammer sprach sich ebenfalls gegen die Teilung aus - und für eine Durchfahrt der Neubaugasse. Die Zweiteilung wäre jedenfalls ein Kompromiss auf Kosten der Fahrgäste, befand der Leiter der AK-Abteilung Kommunalpolitik, Thomas Ritt: „Etwa 15 Millionen Fahrten werden im Jahr mit dem 13A gemacht. Das ist eine der wichtigsten Busrouten quer durch die Stadt. Da müssen die Bezirksinteressen vor dem Interesse der Allgemeinheit zurückstehen.“

Auch die Verkehrssprecherin der Wiener NEOS, Bettina Emmerling, lehnte die Zwei-Linien-Lösung ab. Empfohlen wurde in einer Aussendung stattdessen ebenfalls die umstrittene doppelte Führung durch die Neubaugasse.

Link: