Kein 126-Meter-Haus auf Althangründen

Das Althan Quartier rund um den Franz-Josefs-Bahnhof nimmt konkrete Formen an. Am Donnerstag wurden die finalen Visualisierungen präsentiert. Der höchste Teil wird 58 Meter - die mögliche Bauhöhe wurde also nicht erreicht.

Der Baukörper soll sich an der gründerzeitlichen Stadtkante von 25 Metern orientieren. Über dieser Höhe wird entlang der Straßenverläufe auf nach hinten gestaffelte, terrassierte Bebauungen gesetzt. Der höchste Punkt wird bei rund 58 Metern liegen - bislang war er bei ungefähr 45 Metern. Auch seien die Gebäudeteile über der Stadtkante durch die zurückspringende Terrassierung aus dem Straßenraum nicht sichtbar, wie es in einer Aussendung des Immobilienentwicklers 6B47 heißt.

7.000 Quadratmeter Freifläche

Hervorgehoben wurde in der Jurybeurteilung die gute Verbindung der Bezirksteile. Erstmals seit rund 150 Jahren werden die Bezirksteile Lichtental im Westen und Spittelau im Osten miteinander verbunden. In Nord-Süd-Richtung erstreckt sich ein mit Bäumen und Grünflächen gestalteter Hochpark. Die Freifläche über dem Franz-Josefs-Bahnhof steigt damit von 2.000 auf 7.000 Quadratmeter und ist für Anrainer und Bewohner zugänglich.

Der Entwurf von Artec Architekten wurde mit einem einstimmigen Jurybeschluss angenommen. In der elfköpfigen Jury waren auch Fachexpertinnen und -experten der Architektenkammer, der Stadt Wien und aus der Bezirksvorstehung Alsergrund vertreten. Geplant ist eine Mischnutzung aus Büros, Hotels, Wohnungen, einem Studierendenwohnheim, Nahversorgern und Dienstleistern.

Öffentliche Ausstellung der Pläne

Damit konnten offenbar auch zahlreiche Kritiker der Pläne überzeugt werden. Das „Althan Quartier“ soll bis 2025 realisiert sein. Viele Anrainer und Bezirk waren usprünglich gegen das Konzept zur Neugestaltung des Areals, die Planungsstadträtin Maria Vassilakou (Grüne) stoppte im Jänner sogar das Widmungsverfahren - mehr dazu in Vassilakou stoppt Widmung für Althangründe.

Interessierte können alle Wettbewerbsbeiträge vor Ort in der Althanstraße 4, 1090 Wien, im Rahmen einer mehrwöchigen Ausstellung einsehen, die am Donnerstag eröffnet wird. Bis 14. Juli können dort jeweils Donnerstag und Freitag von 14.00 bis 19.00 Uhr sowie Samstag von 10.00 bis 16.00 Uhr Pläne, Modelle und Visualisierungen zu allen Einreichungen und dem abgestimmten Gesamtprojekt begutachtet werden.

Baubeginn noch offen

Wann das Althan Quartier auch abseits von Architektur-Renderings bewundert werden kann, und ob die Realisierung genau in dieser Form kommt, ist jedoch noch offen. Zunächst wird ein städtebaulicher Vertrag mit dem Investor ausverhandelt, in weiterer Folge folgt die Flächenwidmung. Erst dann können die Arbeiten starten.

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