Konzert mit „Tsunami-Geigen“ in Minoritenkirche

Ein Konzert mit ungewöhnlichen Instrumenten findet am Samstagabend in der Minoritenkirche statt: Gespielt wird auf Geigen aus Holz, das nach dem Tsunami in Japan angeschwemmt wurde. Die Einnahmen gehen an Überlebende.

Gebaut hat die Instrumente der japanische Geigenbauer Muneyuki Nakazawa. Bei dem Holz handelt es sich um Schwemmholz und um Bestandteile von Häusern, die bei dem Tsunami und dem Erdbeben im März 2011 zerstört wurden. „Meine Frau hat zu mir gesagt, dass dieser Berg von angeschwemmtem Holz nicht Müll wäre“, erzählte Nakazawa im Interview mit „Wien heute“. „Sie sagte: Es sind die Erinnerungen an so viele Menschen, so viele Familien. Da musst du etwas daraus machen!“

Geige aus Tsunami-Holz

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Eine der „Tsunami-Geigen“

Das Beben und der folgende Tsunami am 11. März kosteten 18.500 Menschen das Leben. Im Atomkraftwerk Fukushima an der Ostküste kam es danach zum Ausfall der Kühlsysteme, woraufhin mehrere Reaktorkerne schmolzen. Bis heute gelten Tausende Menschen als vermisst.

Violinkonzert mit Tsunamiinstrumenten

Um Geld für die Hinterbliebenen der Opfer der Tsunamikatastrophe zu sammeln, geben Musiker Benefizkonzerte - mit besonderen Instrumenten.

Spenden für Stipendien

Um Geld für die Hinterbliebenen zu sammeln, geben Musiker aus Japan Benefizkonzerte in aller Welt - so auch am Samstag um 19.00 Uhr in der Wiener Minoritenkirche. Gespielt wird unter anderem Wolfgang Amadeus Mozart, etwa eine seiner wenigen Violinsonaten in Moll. Auch Franz Schubert, Sergei Rachmaninoff, Camille Saint-Saëns und japanische Stücke stehen auf dem Programm.

Geigenbauer

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Geigenbauer Muneyuki Nakazawa

Der Anlass des Konzertes ist ein trauriger - es soll jedoch Hoffnung bringen. Die Einnahmen gehen an Überlebende des Tsunamis. Konkret sollen Stipendien für Schüler und Studenten aus Rikuzentakata finanziert werden, eine Stadt, von der nach der Katastrophe kaum etwas übrigblieb.

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