Arenbergpark: Flakturm ohne Nutzungskonzept

Die zwei Flaktürme im Arenbergpark in Wien-Landstraße bleiben weiter für die Öffentlichkeit gesperrt. Der größere Turm wird derzeit vom Museum für angewandte Kunst (MAK) als Lager genutzt, für den kleineren Turm sucht die Stadt finanzkräftige Interessenten.

Der kleinere der beiden Türme, der Leitturm, steht im Eigentum der Stadt und weist „vor allem im Gebäudeinneren erhebliche technische Mängel auf“, heißt es von der zuständigen MA 34. Eine IT-Firma hatte im Jahr 2015 große Sanierungspläne angekündigt, von einem Serverzentrum im Inneren des Turmes war die Rede. Die Firma ist dann aber insolvent geworden, die Pläne gescheitert - mehr dazu in Kein Zutritt zu Flaktürmen im Arenbergpark.

„Eine Sanierung des Innenbereiches setzt ein geeignetes Nutzungskonzept und die Bereitschaft einer Interessentin voraus, entsprechende Investitionen in Angriff zu nehmen“, heißt es nun von der MA 34 auf Anfrage von wien.ORF.at. Das über 75 Jahre alte Gebäude, das im Krieg und später durch einen Brand beschädigt wurde, steht unter Denkmalschutz. Alle Adaptierungen im Inneren müssen deshalb im Vorfeld mit dem Bundesdenkmalamt abgestimmt werden.

Stadt offen für „neue Konzepte zur Nutzung“

„Unter Beachtung der Rahmenbedingungen steht die MA 34 allen neuen Konzepten für die zukünftige Nutzung des kleineren Flakturms offen gegenüber“, heiß es. Allerdings erscheinen für die Stadt aufgrund des Denkmalschutzes nur Nutzungen möglich, die mit der „Historie des Objektes und seiner Funktion in der Kriegszeit kompatibel“ erscheinen. Seitens der Stadt sei jedenfalls derzeit eine „umfassende Sanierung des Flakturmes nicht geplant“.

Der NS-Flakturm im Arenbergpark.

APA/Martin Fichter

Einer der beiden Türme im Arenbergpark

MAK arbeitet an „Finanzierungskonzept“

Der zweite größere Turm, der „Gefechtsturm“, gehört der Bundesimmobiliengesellschaft (BIG). Er wird seit 1995 vom MAK als Depot für Gegenwartskunst genutzt und ist seit September 2011 für die Öffentlichkeit nicht mehr zugänglich. Damit gibt es seitdem auch keine Führungen mehr an dem geschichtsbehafteten Ort.

Der Turm, der mittlerweile in MAK Tower umbenannt wurde, ist ebenfalls sanierungsbedürftig. „Für eine Öffnung für das Publikum wäre eine umfassende Sanierung nötig. Das MAK arbeitet an einem Finanzierungskonzept“, heißt es aus der Pressestelle des Museums. Nachsatz: „Wir bitten um Verständnis, dass zum jetzigen Zeitpunkt keine näheren Details zu den langfristigen Plänen bzw. zu den Kosten bekanntgegeben werden können.“ Wann und ob der Turm damit wieder für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht wird, ist offen.

Hubert Kickinger, wien.ORF.at

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