„Philips-Haus“ eröffnet mit Hotel-Apartments

Am Wienerberg in Wien steht das frühere „Philips Haus“ vor seiner Wiedereröffnung: Als „PhilsPlace“ will man nun mit 135 möblierten so genannten „Serviced Apartments“ glänzen, also Wohnungen mit einer Art Service wie im Hotel.

Für viele Wienerinnen und Wiener ist es das erste inoffizielle Wahrzeichen, wenn sie von Süden über die Triester Straße in die Stadt fahren: Das Philips-Gebäude am Wienerberg, errichtet vom Architekten Karl Schwanzer in den 1960er-Jahren. Es ist ein Kubus - eingespannt zwischen vier Betonpfeilern. Das elfstöckige Hochhaus mit Sichtbeton-Fassade und Großraumbüro galt damals als visionär. Bis 2013 beherbergte es die Österreich-Zentrale des Elektrokonzerns Philips.

In zweijähriger Bauzeit sind nun die zur Kurzzeitvermietung gedachten Vorsorgewohnungen und eine Gewerbezone mit Vapiano, Merkur, Hofer und McFit entstanden. Die ersten Mieter ziehen im Juli ein. Als Mieter hat die Betriebsgesellschaft vor allem Kurzzeitbesucher im Blick, die für mehrere Wochen oder auch nur Tage einziehen wollen - monatelange Vermietungen würden eher die Ausnahme sein, hieß es zum Startschuss des Soft-Opening. Gedacht ist in erster Linie an Geschäftsreisende oder Touristen.

Hotelähnliches Service mit Concierge und Reinigung

Die Apartments sind zwischen 30 und 50 Quadratmeter groß, eine Übernachtung kostet bis zu 100 Euro. Wer länger bleibt, zahlt weniger. Die Wohnungseigentümern, die 4.700 bis knapp über 5.000 Euro pro Quadratmeter für die vollmöblierten Apartments mit Küchenzeile, Waschmaschine, TV-Gerät usw. hinblättern müssen, müssen sich dabei um nicht viel kümmern. Sie erhalten bei entsprechender Auslastung eine Rendite von etwa sieben Prozent. Rund 20 Wohnungen sind noch nicht verkauft, das soll bis September erfolgen.

Philips-Haus

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Die Gäste kommen in voll möblierte Apartments

Das integrierte hotelähnliche Service bis zu Wäschereinigung und Concierge sieht 6B47-Vorstandsdirektor und Projektentwickler Friedrich Gruber als das Essenzielle. Damit unterscheide man sich auch von Privatvermietungen über Plattformen wie Airbnb. 250 Stellplätze wurden errichtet, großteils bei den Retailern. Verfügbar sind zudem 50 Tiefgaragenplätze und Storage-Möglichkeiten. Auf längere Sicht soll direkt vor der Tür eine U-Bahn stehen bleiben, bis zur U2-Verlängerung zum Wienerberg wird es aber noch zehn Jahre dauern.

Zusammenarbeit mit Denkmalamt

Eine Herausforderung bei der Neugestaltung war es, die Substanz des optisch markanten elfstöckigen Bauwerks zu erhalten. Die Kooperation mit dem Bundesdenkmalamt sei sehr gut gewesen, sagt Gruber. Als einer der ersten Spannbetonbauten wurden die Hochbauteile lediglich eingehängt, damals ein Novum. „Wir wollen dem Ding das zweite Leben einhauchen, auch wenn es etwas länger gedauert hat als geplant“, sagt Ulm. „Der Stadtteil entwickelt sich neu“, so Gruber, denn zum Beispiel auf dem benachbarten Areal der früheren Coca-Cola-Fabrik entstehen 1.000 Wohnungen.

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