Fahrradverleiher oBike angeblich pleite

Gerüchte hat es schon seit mehreren Tagen gegeben. Jetzt berichtet auch die Onlineplattform Futurezone, dass der Bikesharing-Anbieter oBike „offenbar pleite“ ist. Am Firmensitz in Singapur soll bereits ein Insolvenzverfahren laufen.

Mit 1. August treten strenge Regeln für die Anbieter stationsloser Leihräder in Kraft. Für einen dieser Anbieter, oBike, werden diese Regeln möglicherweise keine Bedeutung mehr haben. Das im November 2016 gegründete Start-up kämpft offenbar wohl schon länger mit finanziellen Problemen. In Singapur sollen laut Futurezone zwei Masseverwalter die Kontrolle über das Unternehmen übernommen haben und sich mit den Forderungen der Gläubiger befassen.

Leihfahrrad Obike

AFP/ Geoffroy Van Der Hasselt

Leihfahrrad von oBike

Gläubiger gibt es aber nur in Singapur, wo die Kunden eine Kaution von umgerechnet rund 30 Euro für die Nutzung der Leihräder hinterlegen mussten. OBike soll diese Kautionen aber dazu verwendet haben, den laufenden Betrieb zu finanzieren. Wie das Unternehmen in Wien weitermacht und ob überhaupt, war noch nicht bekannt.

Auch die Mobilitätsagentur hat keine Informationen. Die Ansprechpartner für Österreich hätten bereits im Frühjahr die Firma verlassen. Die Stadt habe derzeit keinen Ansprechpartner bei oBike. Der von der Stadt verschickte Leitfaden für Fahrradverleiher sei zudem wieder zurückgekommen, weil die Firmenanschrift offenbar nicht mehr existiere. Im neuen Regelkatalog ist vorgesehen, dass oBike keine Räder in Wien mehr verleihen darf, wenn es nicht bis 1. August seine Räder behördlich registrieren hat lassen.

Seit knapp einem Jahr in Wien

OBike ist seit fast genau einem Jahr in Wien präsent. Mit 500 Fahrrädern ist man im August 2017 nach Donkey Republic und Ofo als dritter Anbieter an den Start gegangen - mehr dazu in 700 neue Leihräder für Wien. Schon wenige Wochen später war klar, dass die Stadt der Flut von Leihrädern nur noch mit fixen Regeln beikommen kann - mehr dazu in Fixe Regeln für Leihräder kommen.

Im Laufe der Monate wuchs die oBike-Flotte auf bis zu 1.800 Leihräder an. Im Frühjahr reduzierte der Anbieter seine Flotte in Wien um 800 Räder. Auch in München wurde die Flotte verkleinert. Als Grund dafür nannte der Anbieter Vandalismus. Es sei nur noch schwer möglich, beschädigte Räder zu orten. Würden diese aber nicht rasch entfernt, müsse das Unternehmen Strafe zahlen - mehr dazu in OBike zieht 800 Leihräder ab.

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