Wiener „Street View“ zunächst für Magistrat

Die Stadt Wien hat mit eigenen 360-Grad-Kameras die Straßen in Wien abfotografiert. Die Aufnahmen sind nun abgeschlossen, jetzt werden die Bilder verarbeitet. Das Ergebnis gibt es dann vorerst nur für Magistratsarbeiter zu sehen.

In einem Zeitraum von knapp neun Monaten waren die Autos von „Wien gibt Raum“ in den Straßen und Gassen von Wien unterwegs, haben fotografiert und vermessen. Insgesamt 70 Tage lang waren die Spezialfahrzeuge der Stadt auf der Straße. Ende Mai war der Außendienst nach 7.000 gefahrenen Kilometern beendet. Jetzt ist der vorerst letzte Arbeitsschritt an der Reihe: Die Bilder werden zu einem virtuellen Rundgang zusammengefügt.

Street View Magistrat

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Mittels Augmented Reality werden Gehsteigkanten oder Schienen verzeichnet

Objekte mit Attributen versehen

Alle drei Meter haben die 360-Grad-Kameras ein Bild gemacht. Die Gesichter der Passantinnen und Passanten, sowie die Kennzeichen der Fahrzeuge wurden verpixelt. Insgesamt rund 34 Millionen Bilder sind entstanden, die müssen jetzt ausgewertet werden, sagt Vermessungsingenieur Johannes Falkner: „Man navigiert sich manuell an einen beliebigen Ort in der Stadt Wien, bewegt sich dann durch die Messbilder und kann dann Messungen absetzen, Geometrien erfassen, die mit Attributen befüllen und in einer Datenbank speichern.“

Alle Objekte im öffentlichen Raum werden mit relevanten Informationen versehen. Das soll Magistratsmitarbeitern die Arbeit erleichtern, sagt der Sprecher von „Wien gibt Raum“, Timon Jakli: „Sie sehen die Objektkategorie, also was es ist. Sehen aber auch weiterführende Informationen, wie die Genehmigungszahl, wann das genehmigt wurde, von wem das genehmigt wurde und können mit einem Mausklick sämtliche hinterlegte Daten zu einem Objekt - das kann ein Verkehrszeichen, ein Schanigarten sein, oder eine Markierung - aufrufen.“

Street View Magistrat

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Einzelne Objekte können mit Attributen versehen werden

Nur eine Anlaufstelle

Umbauten von Schanigärten, einfache Vermessungen oder Transportgenehmigungen sollen dadurch einfacher werden, erklärt Jakli: „Wenn sie einen Schwertransport planen, dann mussten sie (Anm.: Die Magistratsmitarbeiter) bislang durch die ganze Stadt fahren mit einem Auto und bei Brücken schauen, ob das durchpasst. In Zukunft können sie das direkt vom Schreibtisch machen. Bei Engstellen oder kritischen Stellen können sie Messungen vornehmen, die sehr genau sind.“ Das Ziel ist, dass es für Anliegen im öffentlichen Raum nur noch eine Anlaufstelle gibt.

Wien macht sich eigenes Street View

7.000 Kilometer fuhren die Autos der Stadt in den vergangenen Monaten durch Wien, um den öffentlichen Raum zu vermessen.

Die Street-View-Karte ist vorerst nur für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Stadt, die mit der Verwaltung von Elementen des öffentlichen Raumes betraut sind, zugänglich. Ziel dort ist ein Start im September. Eine öffentliche Nutzung ist jedoch geplant, davor müssen aber noch einige rechtliche Fragen geklärt werden, heißt es. Die Daten sollen regelmäßig aktualisiert werden. Die nächsten Fahrten sind bereits geplant.

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