Beachvolleyball: Donauinsel als „Highlight“

Mit einem Turnier der Beachvolleyball World Tour gibt es im August nach der WM im Vorjahr wieder ein Großevent auf der Donauinsel. Für die Vizeweltmeister Doppler-Horst wird der Auftritt in Wien das „Highlight des Jahres“.

Nach 180.000 Besuchern bei der WM im Vorjahr will Organisator Hannes Jagerhofer „den Leuten vieles angenehmer machen“, wie er am Montag bei einer Pressekonferenz sagte. Gemeint sind damit noch mehr Gastronomie-Angebote, Beach-Partys, VIP-Pässe, leichtere Zugangswege. „Mit Wien haben wir eine Zwei-Millionen-Stadt hinter uns“, erklärte Jagerhofer, der wieder 100.000 Zuschauer erwartet: „Wir haben im Vorjahr gezeigt, was hier möglich ist.“

Die Aufbauarbeiten für die größte Sandkiste des Landes laufen bereits auf Hochtouren. Am Montag nahmen Jagerhofer, Vertreter der Stadtpolitik sowie die heimischen Beach-Asse Clemens Doppler und Alexander Horst die erste LKW-Ladung Sand in Empfang. Gemeinsam setzten sie anschließend den symbolischen Spatenstich zu einem Turnier, das der WM in seinen Dimensionen um nichts nachstehen soll.

Alexander Horst, Peter Hanke, Ulli Sima,  Hannes Jagerhofer, Peter Hacker, Clemens Doppler

APA/Hans Punz

Die Stadträte Peter Hanke, Ulli Sima und Peter Hacker bereiten sich mit Veranstalter Hannes Jagerhofer und den Spielern Alexander Horst und Clemens Doppler auf das Turnier vor

Stadion wird gedreht und kleiner

Das Stadion wird im Vergleich zum Vorjahr gedreht, die Tribüne fasst bis zu 8.000 Zuschauer. 2.000 Plätze weniger als bei der WM würden der Stimmung am Center Court keinen Abbruch tun, so Jagerhofer: „Die Tribünen sind steiler, die Arena wird so noch mehr zu einem Hexenkessel.“ Auch die Location nahe der Floridsdorfer Brücke ist dieselbe.

Sicherheits- und Verkehrskonzept - 90 Prozent der Besucher kamen mit den Öffis - hätten sich bewährt. Das Veranstaltungsgelände umfasst 49.000 Quadratmeter, inklusive von vier Side Courts, die dauerhaft stehenbleiben und der Bevölkerung kostenlos zugänglich sind. Zumindest die nächsten drei Jahre soll Wien der heimische „Hotspot“ für Beachvolleyball sein. Im Februar hatte der Wiener Gemeinderat ein einstimmiges Bekenntnis abgegeben - mehr dazu in Beachvolleyball bis 2020 auf Donauinsel fix .

Aufbau für Beachvolleyball gestartet

Vom 1. bis 5. August gastiert die Beachvolleyball-World-Tour auf der Donauinsel. Der Aufbau hat begonnen.

Ergänzt durch Sponsoren ist es Jagerhofer gelungen, für das 5*-Turnier (höchste Kategorie) ein Budget von sieben Millionen Euro auf die Beine zu stellen. Das Preisgeld beträgt 600.000 Euro, je 300.000 für Männer und Frauen. „Dass bei uns nicht nach Geschlechtern unterschieden wird, darauf sind wir stolz“, sagte Jagerhofer und verwies auf eine Statistik, wonach 60 Prozent der WM-Besucher weiblich gewesen seien.

Clemens Doppler und Alexander Horst bei Pressekonferenz

APA/Hans Punz

Clemens Doppler und Alexander Horst bestreiten ihr Heimturnier

Werbung auf dem Riesenrad

Für Doppler und Horst, die im Vorjahr sensationell Silber geholt hatten, ist der Heim-Event „das Highlight des Jahres“ (Horst). Doppler stellte die Vorjahres-Erfahrungen sogar über jene von Olympia 2016 in Brasilien. „Wir wissen ja seitdem, was es heißt, in einem brasilianischen Hexenkessel gegen Brasilianer zu spielen. Es ist mit Wien trotzdem nicht zu vergleichen.“ Wien sei nicht nur Sportevent, es habe auch Festivalcharakter. „Die Mischung macht es aus. Das toppt auch Rio, Wien ist das beste Turnier der Welt.“

23 Tage vor dem Beginn stehen Österreichs Beach-Volleyball-Aushängeschilder „mit ähnlichen Vorzeichen“ wie damals da. „Die Formkurve geht absolut in die richtige Richtung. Wir haben jetzt zweimal die Gruppe gewonnen, waren zweimal hintereinander im Achtelfinale“, erklärte Doppler. Die Latte liegt natürlich hoch. „Es ist schwierig zu sagen, das Ziel ist wieder das Finale. Das wäre natürlich ein Traum. Aber bei dieser Dichte ist alles möglich: vom ersten bis zum letzten Platz“, ergänzte Horst.

Aufsehen hat bereits eine Werbeaktion für das Turnier erregt. Doppler und Horst spielten in rund 80 Meter Höhe auf einer Gondel des Riesenrads, Gegner auf einer anderen Gondel waren die beiden Norweger Christian Sorum und Anders Mol - mehr dazu in Beachvolleyball-Asse spielten auf Riesenrad.

Wien als „einzigartiges Turnier“

Der 37-jährige Doppler freut sich auf den „dritten Mann“. „Mit dem Publikum im Rücken ist vieles möglich. Wien ist einzigartig. Das wünschen sich alle Spieler, die auf der World Tour spielen.“ Partner Horst ergänzte: „Wir sind auch im Vorjahr oft schlecht gestartet, konnten das Spiel aber mit dem enormen Push von den Zuschauern noch einmal drehen. Das war Gänsehautfeeling.“

Doppler strich die besondere Atmosphäre heraus. „Hier sitzen Großeltern neben - im besten Sinne - wahnsinnigen Partywütigen, aber es gibt keine Probleme.“ Den Sportlern sei es großes ein Anliegen, dass ihre Zuschauer eine gute Zeit verbrächten. „Gerade in Zeiten, wo man sich die Nachrichten ob der ganzen Negativ-Schlagzeilen gar nicht anschauen kann. Die Leute wollen positive Emotionen erleben - Beachvolleyball ist hierfür das perfekte Beispiel.“

Das will auch die Stadt Wien erkannt haben. Finanz-Stadtrat Peter Hanke (SPÖ) zeigte sich als begeisterter Fan. Beachvolleyball gebe der Stadt ein anderes Image. „Neben unseren kulturellen Angeboten machen wir Wien durch solche Events auch für junge Menschen besonders attraktiv“, sagte Hanke. Nicht zuletzt profitiere die Stadt als Wirtschaftsstandort auch in pekuniärer Hinsicht. Die WM-Bilanz: 55.000 Nächtigungen, 11 Millionen Euro Umsatz und rund 74 Millionen Euro an internationalem Werbewert.

Premiere nach Aus für Klagenfurt

In Wien hatte im Vorjahr mit der Weltmeisterschaft erstmals ein Großturnier im Beachvolleyball stattgefunden. Die Donauinsel als Location kam erst als ernste Option aufs Tapet, nachdem das Aus für Klagenfurt als jahrelanger Gastgeber besiegelt war. Die beiden Vizeweltmeister Doppler/Horst wurden für ihre Leistung auch mit dem Goldenen Rathausmann ausgezeichnet - mehr dazu in Rathausmann für Doppler/Horst.

Casting von Beach Girls & Boys

Die Vorbereitungen zum Beachvolleyball in Wien laufen auf Hochtouren. Am Tel Aviv Beach fand das Casting für die Hosts und Hostessen statt.