ImPulsTanz macht Wien zur Tanzhauptstadt

Ab morgen bringt das Tanzfestival ImPulsTanz wieder renommierte Künstler wie Anne Teresa De Keersmaeker nach Wien. Zu sehen gibt es etwa japanisches Tanztheater, klassisches Ballett und 15 Uraufführungen.

„Die Besucher erwartet sehr viel Abenteuer. Die Nachfrage ist gewaltig. Es wurden vor Kurzem 17 Zusatzvorstellungen eingeschoben. Wir werden rund 35.000 Tickets auflegen und - ich bin mir ziemlich sicher - auch verkaufen können“, sagte Intendant Karl Regensburger gegenüber „Wien heute“.

Tanz in Plastiksack und Rauch zur Eröffnung

Sich in einem Plastiksack windend, umgeben von einer Rauchwolke wird David St. Pierre am Donnerstag den Abend im Odeon Theater und gleichzeitig das ImPulsTanz-Festival einläuten. In seinem Solo „Neant“ beschwört er Tanzlegenden wie Pina Bausch, sitzt in Zuschauerreihen und spielt mit Lichtprojektionen.

Schon am Folgetag tanzt Performancelegende Anne Teresa De Keersmaeker zu Johann Sebastian Bachs sechs „Suiten für Violoncello“. Zusammen mit dem virtuosen französischen Cellisten Jean-Guihen Queyras gestaltet De Keersmaeker intime Dialoge zwischen Musik und Bewegung aus Soli und Duetten.

Rebellion gegen westliche Tanzkultur

Gleich mit zwei Arbeiten ist der Künstler Choy Ka Fai aus Singapur zu Gast. In „UnBearable Darkness“ beschäftigt er sich mit dem japanischen Tanztheater und dessen Urheber Tatsumi Hijikata. Für ihn ist der Butoh-Tanz „eine Rebellion gegen die westliche Tanzkultur und die Suche nach einer neuen choreografischen Sprache“.

Impulstanzfestival bietet viel Programm

Sich selbst im Tanzen versuchen oder den Profis dabei zuschauen, Das Tanzfestival „ImPuls-Tanz“ bietet wieder jede Menge Programm.

In der „Dance Clinic“ behandelt er Performer, die unter Schaffensblockaden leiden. Eine der Patientinnen ist die österreichische Performerin Florentina Holzinger, die „konzeptionell beschädigt“ sei, wie Ka Fai attestiert.

Holzinger selbst bringt unterdessen ihr gefeiertes Stück „Apollon“ auf die Bühne. Auf den Weiten des Volkstheaters inszeniert sie Apollon, den griechischen Gott der Künste, als Rodeoautomaten. Nackte Musen stellen sich unterdessen die Frage: „Wann ist ein Mann einfach nur ein Gestell?“

Ausgezeichnete Nachwuchstänzer

Die Kooperation mit dem MUMOK wird weitergeführt. In diesem Jahr beschäftigt man sich in den Museumsräumlichkeiten mit dem „Doppelleben“ von bildenden Künstlern, die Musik machen. Neben Themenausstellungen sind Performances geplant – etwa von Thomas Köck, der unlängst mit dem Mühleimer Dramatikerpreis ausgezeichnet wurde. Zusammen mit Andreas Spechtl hat er einen „ghostdance“-Parcours eingerichtet.

Wie jedes Jahr wird im Rahmen der Veranstaltung die junge Tanzgeneration präsentiert und mit dem Young Choreographers’ Award ausgezeichnet. Wie in den vergangenen Jahren wird der Preis traditionellerweise von Dirk Stermann überreicht, die Moderation übernimmt dieses Jahr Fritz Ostermayer.

Am Sonntag geben die „impressions ’18“ den Startschuss für die 235 Workshops im Wiener Arsenal. Ein kostenloser 75-minütiger Schnupperworkshop von ImPulsTanz in Kooperation mit der Arbeiterkammer (AK) Wien wird zudem täglich zwischen 16. Juli und 10. August im Anton-Benya-Park beim Theater Akzent in der Argentinierstraße angeboten. Getanzt wird in der „ImPulsTanz festival lounge“ im Burgtheater Vestibül, ebenfalls bei freiem Eintritt.

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