414 Verkehrstote 2017 in Österreich

Weniger Verkehrsunfälle, Verletzte und Getötete hat es laut Statistik Austria im Jahr 2017 gegeben. Die Zahl der Verkehrstoten sank um 4,2 Prozent gegenüber 2016. Es ist das niedrigste Ergebnis seit Bestehen der Unfallstatistik.

Österreichweit ereigneten sich im Vorjahr 37.402 Unfälle, bei denen 47.258 Personen verletzt und 414 getötet wurden. Im Schnitt gab es im Vorjahr 102 Unfälle am Tag mit 129 Verletzten. Alle 21 Stunden gab es einen Toten. Während von 100 Verletzten 56 Männer und 44 Frauen waren, starben nach wie vor hauptsächlich Männer: Drei Viertel (310) der Verkehrstoten waren Männer, ein Viertel (104) Frauen. Den negativen Spitzenwert wiesen die 20- bis 54-Jährigen auf, wo 82 von 100 getöteten Männer waren.

Schwerer Verkehrsunfall

LPD Wien

Verkehrsunfall in Wien

Fünf Tote bei Unfall auf Außenring-Autobahn

Weniger Verkehrstote als 2016 gab es in Niederösterreich (93; minus 19), Tirol (29; minus 16), Oberösterreich (82; minus acht) und Kärnten (30; minus drei). Der Großteil der Unfälle (63 Prozent) ereignete sich auf Straßen im Ortsgebiet und forderte rund ein Viertel aller Todesopfer. 74 Prozent aller Verkehrstoten hingegen sind auf jene 37 Prozent der Unfälle zurückzuführen, die sich auf Freilandstraßen und damit auf höheren Geschwindigkeitsniveaus ereigneten.

Auf Autobahnen gab es mit 2.093 Unfällen etwa gleich viele wie im Jahr davor, mit 50 Getöteten (plus 15 gegenüber 2016) wurde jedoch die höchste Zahl seit 2012 registriert. Der folgenschwerste Unfall des Jahres ereignete sich im September 2017 auf der Wiener Außenring-Autobahn (A21) und forderte fünf Todesopfer - mehr dazu in Fünf Tote und drei Verletzte nach Unfall auf A21 (noe.ORF.at).

Grafik zu Verkehrstoten

Grafik: APA/ORF.at; Quelle: APA/Stat

Ablenkung und Rasen als Hauptursachen

146 Menschen, das ist mehr als ein Drittel aller Verkehrstoten, wurden bei Alleinunfällen getötet. Die Hauptunfallursachen waren laut Polizei nicht angepasste Geschwindigkeit und Unachtsamkeit bzw. Ablenkung. Sie machten 27 Prozent aller Unfälle mit Personenschaden aus. Es handelt sich dabei vor allem um Unfälle durch Abkommen von der Fahrbahn, wobei der Aufprall auf feste Objekte wie Bäume, Lichtmasten und Brückenfundamente die Unfallschwere erhöht.

Verkehrsunfälle Tote Wien 2016

ORF

Mehr als ein Drittel der tödlichen Alleinunfälle passierte in den Nachtstunden zwischen 21.00 Uhr und 6.00 Uhr. Im Vergleich dazu forderten Frontal- und Streifkollisionen mit zumindest zwei beteiligten Fahrzeugen knapp 100 Todesopfer. 182 aller Verkehrstoten waren Pkw-Insassen, das ist das bisher niedrigste Ergebnis nach 161. 20 Prozent (83 Personen) waren Motorradfahrer, 18 Prozent (73 Personen) Fußgänger, acht Prozent Radfahrer (32 Personen) und drei Prozent Mopedfahrer (13 Personen).

Zahl der Unfälle mit Kindern in etwa gleich

Jeder 16. Unfall war ein Alkoholunfall. An 2.291 Unfällen waren betrunkene Lenker oder Fußgänger beteiligt, um 5,4 Prozent weniger als im Jahr 2016. Die Zahl der bei diesen Unfällen verletzten Personen sank um 6,4 Prozent auf 2.932. Mit 33 Todesopfern durch Alkoholunfälle wurde ein deutlicher Anstieg verzeichnet - elf Tote mehr als 2016. Die Zahl der Unfälle mit Kindern bis zum 14. Lebensjahr blieb mit 2.568 im Jahr 2017 so gut wie unverändert, 2.780 Kinder wurden verletzt , weitere acht Kinder getötet - im Jahr davor waren es sieben Tote.

Rettungseinsatz auf A23 nach Herzinfarkt: Hubschrauber landet auf Fahrbahn

Berufsrettung Wien

Heuer starben bis 8. Juli auf Österreichs Straßen 204 Personen. Im gleichen Zeitraum 2017 waren es 182, 2016 noch 210 Verkehrstote gewesen.

Verkehrsminister kündigt weitere Initiativen an

Das Absinken auf den bisher niedrigsten Wert bei Verkehrstoten bezeichnete Verkehrsminister Norbert Hofer (FPÖ) als eine erfreuliche Entwicklung. Er kündigte an, Initiativen zur Steigerung der Verkehrssicherheit weiter zu unterstützen, etwa „die Aktion ‚Hallo Leben‘ der ASFINAG, die Ablenkung am Steuer zum Inhalt hatte. Der Griff zum Handy während der Fahrt und andere Formen der Ablenkung verursachen jeden dritten tödlichen Unfall.“

Hofer kündigte zudem eine Informationskampagne zum Thema Drogenmissbrauch im Straßenverkehr an. Außerdem will er angesichts der gestiegenen Zahl tödlich verunglückter Mopedlenker das Bewusstsein stärken, auf jeweils schwächere Verkehrsteilnehmer Rücksicht zu nehmen.

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