Mordanklage nach Attacke auf Arztfamilie
Die Anklage wird nicht beeinsprucht und ist somit rechtskräftig, bestätigte der Anwalt des Verdächtigen einen Bericht der Tageszeitung „Heute“. Der Afghane wird sich vermutlich bereits Mitte September vor Geschworenen verantworten müssen. Ihm droht im Fall eines anklagekonformen Schuldspruchs eine Freiheitsstrafe zwischen zehn und 20 Jahren oder lebenslange Haft.
APA/Pfarrhofer
Familie kam zufällig des Weges
Laut Anklage war der Mann eigentlich auf dem Weg zu einem Hotel am Nestroyplatz. er wollte sich bei einem Portier dafür rächen, dass dieser ihm einen Schlafplatz im Gegenzug für Sex angeboten hatte. Der Afghane hatte dies abgelehnt und musste eine Nacht bei klirrender Kälte im Freien verbringen. „Ich wollte ihn mit dem Messer verletzen, damit er mir nie wieder im Leben sagt, dass ich schwul bin“, sagte der Verdächtige gegenüber der Polizei.
Auf dem Weg zum Hotel begegnete er zufällig einer Familie. Ein Arzt hatte seine Frau und seine Tochter zum Essen ausgeführt. Der Verdächtige gab an, er habe den Eindruck gehabt, die Familie würde ihn auslachen, daher habe er zugestochen. Mutter und Tochter erlitten schwere Verletzungen, der Vater schwebte sogar in Lebensgefahr - mehr dazu in Messerattacke auf dreiköpfige Familie.
Auch Landsmann niedergestochen
Der 23-Jährige lief weiter in Richtung Praterstern, wo er einen Landsmann suchte, den er dafür verantwortlich machte, ihn mit Drogen in Kontakt gebracht zu haben. Als er diesen an einem Kebabstand sah, stach er auch diesen Mann nieder. Danach lief der Mann weiter zum Bahnsteig der U2-Station. Mehrere Polizisten konnten ihn dort überwältigen.
Links:
- 23-Jähriger gesteht Messerattacken (wien.ORF.at/8.3.2018)
- 23-Jähriger nach Messerattacke in U-Haft (wien.ORF.at/11.3.2018)
- Messerattacke: Mann zurechnungsfähig (wien.ORF.at/18.5.2018)