Künstlerhaus-Eröffnung verzögert sich
Das Künstlerhaus wurde im 19. Jahrhundert erbaut, drei Jahre dauerte es von der Grundsteinlegung bis zur Eröffnung. Seitdem gab es zwar immer wieder Modernisierungsarbeiten, aber das Haus sei seit der Eröffnung nie auf den Stand der Technik gebracht worden, so Geschäftsführer Peter Zawrel am Mittwoch gegenüber „Wien heute“.
„Klimawerte und Luftfeuchtigkeit, die für Museen weltweit vorgeschrieben sind und von Leihgebern sehr genau kontrolliert werden, konnten nie eingehalten werden. In Zukunft wird man diese Werte einhalten können. Es wird moderne Sicherheitstechnik geben und es wird der gesamte Betrieb dem 21. Jahrhundert gemäß möglich sein“, meinte Zawrel.
ORF
Das Künstlerhaus wird länger als geplant Baustelle bleiben
Kosten steigen auf 40 Millionen Euro
Als Grund für die Verzögerung wurden auch Planänderungen bei der Renovierung der Dachkonstruktion genannt. Seit zwei Jahren ist das Künstlerhaus bereits geschlossen, vor einem Jahr hatte der Abriss des Glasdaches über dem Plastikersaal unter Künstlern für Proteste gesorgt - mehr dazu in Künstlerhaus: Protest gegen „Zerstörung“.
Dieser Abriss sei aufgrund des Platzbedarfs für Büroräume und einen Veranstaltungssaal nötig geworden, so Zawrel. Änderungen gibt es auch im Finanzplan: Ursprünglich war von rund 30 Millionen Euro die Rede, jetzt bewegt sich die Summe laut Zawrel gegen 40 Millionen. Er betonte in diesem Zusammenhang, dass Unternehmer Hans Peter Haselsteiner „mehr investiert. Das ist ja grundsätzlich etwas Erfreuliches.“
Eröffnung für 4. Oktober 2019 geplant
Die Verzögerung ist für Zawrel „nicht so ungewöhnlich. Man kann alles noch so detailliert planen, auf einer Baustelle entdeckt man Dinge, die man vorher nicht gewusst hat. Wenn man in ein altes Gebäude reingeht, muss man mit Überraschungen rechnen, die konnte man vorher mit keinem Röntgengerät feststellen.“
Künstlerhaus wird später fertig
Die Sanierung des Künstlerhauses braucht mehr Zeit. Der Termin für die Wiedereröffnung ist auf Oktober 2019 verschoben worden.
Der künstlerische Leiter Tim Voss sieht die Verzögerung ebenfalls gelassen: „Großbaustellen wie diese sind immer für Überraschungen gut, und darauf sind alle Akteure vorbereitet.“ Voss wird das Ausweichquartier in Margareten in der Siebenbrunnengasse vier Monate länger bespielen. Die Wiedereröffnung des Künstlerhauses ist für 4. Oktober 2019 geplant.
Als „Traumdatum“ für die Wiedereröffnung war zunächst der 1. September 2018 genannt worden, zum 150-Jahre-Jubiläum des Hauses. Als Dauerleihgabe soll im Künstlerhaus in Zukunft die an die Albertina übergebene Sammlung Essl gezeigt werden - mehr dazu in Sanierung des Künstlerhauses gesichert.