Fahrerlose Busse: „Operator“ in Ausbildung

Ab Herbst startet in der Seestadt Aspern der Testbetrieb für fahrerlose Busse. Derzeit werden bei den Wiener Linien sogenannte „Operator“ ausgebildet, die dann bei jeder Fahrt dabei sein müssen.

Derzeit sind die autonomen Bus nur am Übungsgelände der Wiener Linien in Wien-Leopoldau unterwegs. Ab Herbst startet der Testbetrieb in der Seestadt Aspern, im Frühjahr dürfen Fahrgäste einsteigen. Ein „Operator“ der Wiener Linien ist immer mit an Bord.

Wie der Bus seine Strecke, müssen sie die technischen Eigenheiten kennenlernen, berichtete Testfahrer Peter Tesar von den Wiener Linien gegenüber „Wien heute“: „Der Bus hat kein Lenkrad und kein Bremspedal, das ist etwas ungewohnt am Anfang. Bei den anderen Bussen setze ich die Aktionen und hier muss ich auf Aktionen reagieren, die der Bus macht. Das ist halt etwas ganz anderes.“

Operator bei Fahrt in Bus ohne Fahrer mit Joystick

ORF

Die fahrerlosen Busse werden mit einer Art Joystick gesteuert

Bus fährt nicht bei Regen

Ein Lenkrad ist im fahrerlosen Bus nicht vorhanden, stattdessen gibt es eine Art Joystick, wie man ihn von Spielkonsolen kennt. Damit kann der Begleiter eingreifen und etwa Hindernisse umsteuern. Denn der Bus folgt nur der programmierten Strecke - inklusive Haltestellen.

Die Sensoren sind sensibel, bei starkem Schneefall oder Regen setzen sie aus. Auch deshalb bleibt der Bus im Testbetrieb. Mitfahren geht daher ohne Ticket - allerdings nicht für jeden. „Es haben zehn Fahrgäste plus Operator Platz. Alle Fahrgäste müssen sitzen. Allerdings dürfen wir derzeit aufgrund der gesetzlichen Lage keine Kinderwägen oder Rollstühle mitnehmen, weil es nicht genug Platz gibt, um sie zu sichern“, sagte Tesar.

Ausbildung für Bus ohne Fahrer

Ein Bus ohne Fahrer soll in wenigen Monaten unterwegs sein, mitfahren wird ein Operator. Dazu braucht es eine spezielle Ausbildung.

Der Bus ist mit etwa elf km/h unterwegs, obwohl er deutlich mehr könnte. So kann er auch problemlos für Fußgänger oder andere Hindernisse bremsen. Bei der Präsentation im April wurde der fahrerlose Bus als Verbindungsshuttle zwischen der U2-Endstation Seestadt und den im Umkreis liegenden Wohnvierteln angekündigt - mehr dazu in Wiener Linien testen fahrerlosen Bus.

U5 ohne Fahrer unterwegs

Auch bei den U-Bahnen beginnt mit dem Bau der U5 ein Zeitalter ohne Fahrer. Die U5 wird zwischen Karlsplatz und Rathaus auf der bisherigen Trasse der U2 unterwegs sein und in einem ersten Schritt zum Alten AKH verlängert. Der automatische Betrieb wurde 2015 bekannt gegeben - mehr dazu in Neue U5 fährt vollautomatisch.

Im März wurden neue U-Bahn-Garnituren präsentiert, die sowohl auf Strecken mit Fahrerpersonal als auch vollautomatisch eingesetzt werden können. Die X-Wagen sollen durch eine transparente Trennwand eine neue Perspektive auf die Strecke bieten - mehr dazu in Neue U-Bahn mit „Panoramafenster“.

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