Roboter sollen Lesekenntnisse fördern

Die Büchereien Wien setzen seit kurzem Programmierroboter, sogenannte Blue-Bots, ein. Neben dem Lesen sollen so auch Medien- und soziale Kompetenzen der Kinder gefördert werden - zusammen werden gehörte Geschichten nachgestellt.

Was im ersten Moment seltsam klingt, findet immer mehr Eingang in die Leseförderung: die Arbeit mit Robotern. Ausprobiert wird das derzeit in den Büchereien Wien. Dazu wird Kindern etwa zunächst eine Geschichte vorgelesen. Danach wird das Gehörte in Form von einzelnen Stationen mit Bildern und Figuren auf einer Matte am Boden nachgestellt. Die Kinder müssen dann je nach Fragestellung den Roboter anweisen, zu welcher Station er fahren soll, schildert Projektleiterin Lucia Laschalt von den Büchereien Wien.

Leseroboter

Lucia Laschalt

Die Roboter werden in der Leseförderung eingesetzt

„Um den Roboter programmieren zu können, muss man Grundlagen des Programmierens einsetzen - also ganz genaue Bezeichnungen, das hat viel mit Sprache zu tun“, so die Projektleiterin. Zwölf dieser kleinen Roboter wurden bereits angekauft. Mit den Blue-Bots soll nicht nur das Lesen gefördert werden, sondern auch die so genannten MINT (Mathematik, Informatik, Technik)-Fächer vermittelt werden.

Auch Teamfähigkeit soll gefördert werden

„Die Kinder erlernen die Grundlagen des Programmierens und technische Aspekte des Roboters. Dazu kommt die Förderung der Teamfähigkeit, der Sprachkompetenz, des räumlichen Vorstellungsvermögens und der Kommunikationsfähigkeit“, erklärt Laschalt. Die Idee kommt aus den Niederlanden, wo die Projektleiterin im Herbst 2017 als Librarian in Residence gastierte.

Im Vordergrund steht aber auch die Lust am Lesen: „Das interaktive Lesen wird gefördert, es geht um die Lust an der Geschichte. Kinder leben in einer Welt, in der neue Medien einen hohen Stellenwert haben. Wenn wir über diese neuen Medien wie Tablets oder Roboter in die Welt der Kinder kommen, haben wir schon viel erreicht“, schildert Laschalt.

Neue Medien als Weg zum Buch

„Wenn sie in die Bücherei kommen, weil es da die neue Medien gibt, dann ist das schon sehr gut“, so Laschalt weiter. Neue Medien sollen also als Werkzeug dienen, um Kindern die Lust am Lesen zu vermitteln. Das Programm gibt es für Kindergartengruppen und Volksschulklassen sowie im Sommer in offenen Gruppen - eine Anmeldung ist erforderlich.

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