Erste Vereinbarung mit Onlinezimmervermieter

Die Stadt Wien arbeitet derzeit an einer Lösung zur Entrichtung der Ortstaxe im Zusammenhang mit Onlinezimmervermietern. Nun hat die Stadt die erste Vereinbarung über die gesammelte Abführung der Ortstaxe mit einem Anbieter getroffen.

Die Vereinbarung mit der Onlineplattform HomeAway läuft bis Ende 2019. Danach wird sie evaluiert, gab das Büro von Wirtschaftsstadtrat Peter Hanke (SPÖ) bekannt. Möglich wird die Übereinkunft durch die Novelle des Wiener Tourismusförderungsgesetzes aus dem Vorjahr. Herzstück der Reform ist die verpflichtende Datenübermittlung von Plattformen an die Stadt, um die Abführung der Ortstaxe sicherzustellen. Diesen Weg haben zwölf kleinere Buchungswebsites gewählt.

Als Alternative können die Anbieter - wie nun bei HomeAway der Fall - Vereinbarungen mit dem Rathaus treffen, um die Ortstaxe selbst einzuheben und gesammelt an die Stadtkasse abzuführen.

Jedes Quartal eine Erklärung an die Stadt

„Der erfolgreiche Abschluss der Vereinbarung mit HomeAway beweist, dass das Wiener Tourismusförderungsgesetz sowohl für die Verwaltung als auch für Onlineplattformen zielführend und praxistauglich ist“, hieß es in einer Stellungnahme Hankes. Mit der Übereinkunft würden die Prozesse für Behörden, Vermieter, Mieter und die Plattform gleichermaßen vereinfacht, zeigte sich auch HomeAway überzeugt.

Zur Überprüfung der gesammelten Ortstaxe wird HomeAway der Stadt jedes Quartal eine Erklärung mit anonymisierten Informationen (wie zum Beispiel die Zahl der Unterkünfte und Vermieter) übermitteln. Eine ähnliche Regelung könnte es demnächst auch mit dem größten Anbieter Airbnb geben - mehr dazu in Wien will noch im Sommer Einigung mit Airbnb.

Hoteliers gegen neue Wiener Vereinbarung

Die Österreichische Hoteliervereinigung (ÖHV) kritisiert die Vereinbarung der Stadt mit der Onlineplattform „HomeAway“. „Das ist der falsche Weg. Statt Transparenz und Klarheit fördert die beschlossene Pauschalierung genau das Gegenteil“, befand ÖHV-Präsidentin Michaela Reitterer in einer Aussendung am Freitag.

Mit der Übereinkunft habe Wien die Tür für Missbrauch ein Stück weiter geöffnet, so Reitterer. „Die Stadt gibt das Heft aus der Hand, von Kontrollmöglichkeiten keine Spur“. Sie forderte, dass Bund und Länder die Hosts verpflichten, sich zur Abführung von Steuern und Abgaben zu registrieren, und die Plattformen dazu, nur Angebote mit einer eindeutigen Registrierungsnummer zu listen.

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