Hochsaison für Schädlingsbekämpfer
Grund für die Hochsaison sei die kürzere Entwicklungsdauer der Schädlinge, sagt die Obfrau der Schädlingsbekämpfer Marianne Jäger. „Das ganze Jahr über hat man in den Wohnungen Schädlinge, die wetterunabhängig sind: Küchenschaben, Bettwanzen, Silberfische. Sobald es draußen wärmer wird und die Hitze und Feuchtigkeit zunimmt, sind die Entwicklungsphasen der meisten Tieren recht kurz. Man hat dann das Gefühl, man hat mehr.“
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Häufigste Anfrage zu Lebensmittelmotten
Ameisen, Wespen und Tiere, die normalerweise auf Pflanzen sitzen wie die Thripse oder Blattläuse, seien im Sommer besonders häufig. Die meisten Anfragen erhält Jäger jedoch zu Lebensmittelmotten. Im Sommer entwickeln sich diese besonders schnell. „Im Winter wenn es kalt und sehr trocken in den Wohnungen ist, braucht das drei, vier Wochen. Im Sommer vielleicht nur zehn Tage“, sagt Jäger.
Die Lebensmittelmotten nisten sich meist in Küchenschränken ein und können nur durch das Ausmisten aller Lebensmittel endgültig beseitigt werden. Jene Lebensmittel, bei denen noch kein Befall gefunden wurde, sollen entweder eingefroren oder im Ofen aufgeheizt werden. Bei spätestens 60 Grad seien die Motten tot.
Auch die Bettwanze zählt zu jenen Schädlingen, die wetterunabhängig in den eigenen vier Wänden sein können, „Leute, die reisen, sind besonders gefährdet, dass sie von irgendwo etwas mitbringen“, betont Jäger allerdings.
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Bettwanzen nicht sofort bemerkbar
Bei den Schädlingsbekämpfern macht sich diese erhöhte Gefahr jedoch im Sommer nicht bemerkbar, denn in den meisten Fällen werden die Bettwanzen erst nach drei bis zehn Wochen entdeckt, da sich in dieser Zeit die Population in der Wohnung bilde.
Um den Befall möglichst früh einzuschränken, rät Jäger, den Kofferinhalt nach der Reise so schnell wie möglich zu waschen oder einzufrieren. „Alles was man weder waschen noch einfrieren kann, kann man dann mit einer Spraydose behandeln, wie den Koffer selbst zum Beispiel.“ Ein Insektizid aus dem Drogeriemarkt reiche dafür aus.
Was genau in den eigenen vier Wänden kriecht, können viele nicht beschreiben. Bei Telefongesprächen mit der Schädlingsbekämpferin kommt es deshalb oft zu Verwechslungen. „Es ist auch immer eine sprachliche Barriere, dass die Leute sagen, es fliegt etwas oder ich habe einen Käfer oder Schaben“, sagt Jäger. Der Begriff Schabe werde häufig zur Beschreibung aller Schädlinge verwendet. Um einen falschen Alarm zu verhindern, rät sie deshalb, den Schädlingsbekämpfern ein Foto der Tiere zu schicken.
Link:
- Wanzen werden eingeschleppt (wien.ORF.at; 27.06.2018)