55-Jähriger wegen Zuhälterei vor Gericht

Ein 55-jähriger Slowake ist am Montag wegen Zuhälterei vor Gericht gestanden. Dem Mann wird vorgeworfen, Minderjährige zur Prostitution gezwungen zu haben, darunter war auch einer seiner Söhne.

Der Prozess musste Anfang Juli vertagt werden, nicht alle Jugendlichen kamen ihrer Zeugenladung nach. Da sie aus der Slowakei stammen, müssen sie das auch nicht. Dem 55-Jährigen drohen bis zu zehn Jahre Haft. Ihm wird Menschenhandel, grenzüberschreitender Prostitutionshandel und Zuhälterei vorgeworfen.

Laut Anklage hat der 55-Jährige den Transport der Jugendlichen - unter ihnen waren einer seiner eigenen Söhne und andere junge Verwandte - nach Wien organisiert und von diesen eine Art Schutzgeld kassiert - mehr dazu in Anklage: Burschen auf den Strich geschickt.

Kunden auf der Anklagebank

Mit zu verantworten haben sich auch mutmaßliche Kunden der Jugendlichen. Zwei haben sich in einer Diversion auf die Zahlung einer Geldstrafe geeinigt. Die anderen sechs behaupten, sie hätten die Burschen für über 18 Jahre gehalten. Gegen diese Männer wird daher weiter verhandelt.

Zu Ermittlungen des Landeskriminalamts war es im Mai 2017 nach einer sogenannten Home Invasion gekommen. Ein 78-Jähriger wurde in seiner Wohnung von drei Männern überfallen, ein 22-jähriger Slowake rund einen Monat später in seiner Heimat festgenommen - mehr dazu in Zahlreiche Delikte in Stricherszene aufgeklärt.