Run auf Schulstartpakete

Für Bezieherinnen und Bezieher der Mindestsicherung gibt es seit einigen Jahren die Möglichkeit, für ihre Kinder ein kostenloses Schulstartpaket zu beziehen. Dieses Angebot wird heuer besonders stark in Anspruch genommen.

Zirkel, Geodreieck, verschiedene Bastelutensilien, ein Taschenrechner und ein USB-Stick, der heuer erstmals in einem der verschiedenen Schulstartpakete zu finden ist - was nach Kleinigkeiten klingt, ist für viele Familien eine enorme Unterstützung. Das zeigt die Nachfrage allein in der letzten Woche. Trotz der großen Hitze seien so viele Schulstartpakete abgeholt worden wie noch nie, sagte Monika Wild, die beim Roten Kreuz für die Aktion zuständig ist, gegenüber Ö1.

„Wir sind überrascht über den hohen Ansturm, nicht nur in Wien, sondern auch in den Bundesländern. Wir hatten vor einigen Tagen über 4.000 Personen, die zu uns gekommen sind und Pakete bestellt bzw. mitgenommen haben. Das ist im Vergleich zu den vergangenen Jahren doppelt so hoch“, sagt Wild.

Bereits 45.000 Pakete angefordert

Mehr als 55.000 Schülerinnen und Schüler können die Schulstartpakete beziehen. Die Voraussetzung ist, dass die Eltern oder ein Elternteil die Mindestsicherung beziehen. Pakete gibt es nicht nur für Schülerinnen und Schüler bis 14 Jahre, auch für die Oberstufe können Pakete angefordert werden.

„Da gibt es spezielle Pakete mit einem Taschenrechner für die Oberstufe, mit USB-Stick und vielen Artikeln, die eher in der Oberstufe benötigt werden. Das ist uns besonders wichtig, dass die Kinder auch aus Haushalten von Mindestsicherungsbeziehern unterstützt werden, wenn sie eine höhere Schule besuchen“, sagte Wild.

Die Zahl derer, die ihr Paket tatsächlich anfordern beziehungsweise abholen, wächst von Jahr zu Jahr. 33.000 waren es 2015, dem ersten Jahr der Aktion, im Vorjahr waren es bereits 45.000, das sind 80 Prozent der Berechtigten. „Die Leute geben an, dass sie mit dem Inhalt sehr zufrieden sind, es ist eine gute materielle Unterstützung, die direkt den Kindern zugutekommt", so Wild.

Bestellungen in Wien noch bis 7. September

Wild sagte, dass einige der Bezieherinnen und Bezieher auch freiwillig beim Roten Kreuz helfen, die Schulstartpakete auszugeben. „Wir schaffen es, dass wir Leistungsbezieher zu Beteiligten machen.“ Auch zahlreiche Asylwerber und Asylberechtigte hätten sich als Freiwillige in den 106 Rotkreuz-Stellen in ganz Österreich gemeldet, um mitzuhelfen.

Finanziert wird die Aktion zum Großteil vom Europäischen Hilfsfonds der EU, in Österreich beteiligt sich das Sozialministerium. Bestellungen sind in Wien noch bis zum 7. September möglich, in den anderen Bundesländern bis zum 19. September. Bis dahin werden auch noch freiwillige Helferinnen und Helfer gesucht.

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