Wiens 24. Bezirk am Wasser
An manchen Stellen glaubt man sich auf einer einsamen Insel zu befinden, an anderen Stellen herrscht lauter Trubel. Einmal im Jahr wird die Donauinsel bei ihrem eigenen Fest zum Besuchermagneten und zur Bühne für nationale und internationale Stars. All das war eigentlich nicht geplant, als die Insel zum Schutz vor Donauhochwasser konzipiert wurde. Von 1972 bis 1988 wurde die Insel mit dem Aushubmaterial der Neuen Donau aufgeschüttet - mehr dazu in Historische Fotos zeigen Bau der Donauinsel.
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Wenn nun Hochwasser droht, werden die beiden Wehre am Beginn und am Ende der Neuen Donau geöffnet. Donauwasser fließt in das künstliche Flussbett, das die Wienerinnen und Wiener sonst gerne zum Baden benützen. So kann verhindert werden, dass die Donau aus ihrem alten Flussbett tritt und angrenzende Bezirke überflutet.
30 Jahre Donauinsel: Die Entstehung
30. Geburtstag feiert heuer die Donauinsel. Anfangs umstritten ist sie inzwischen eines der beliebtesten Naherholungsgebiete der Stadt.
Ein bis zwei Mal pro Jahr muss Donauwasser in die Neue Donau geleitet werden, sagt Willfried Fellinger, Techniker bei der MA 45 (Wiener Gewässer) im „Wien heute“-Interview: „Ab einem Pegelstand Korneuburg, das ist unser Referenzpegel, 5,20 Meter beginnt hier der Hochwasserdienst, weil zu diesem Zeitpunkt das aufgestaute erhöhte Donauwasser über die Wehranlage in die Neue Donau hineinfließt.“
Hochwasserschutz war nicht unumstritten
Bevor es die Donauinsel gab, waren immer wieder weite Teile der Leopoldstadt und der Brigittenau überschwemmt. Trotzdem war das Projekt heftig umstritten, hat sich aber als vernünftige Maßnahme bewährt, wie Gerald Loew, Leiter der MA 45, betont: „Sie haben 2013 das Bild, wie es in Niederösterreich ausgeschaut hat, das waren weiträumige Überschwemmungen. Die Schäden betrugen Hunderte Miliionen und Wien hat praktisch keine Schäden gehabt“ - mehr dazu in Kaum Überschwemmungen in Wien.
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Vom Hochwasserschutz zum Freizeitparadies
Noch während der Bauarbeiten ließen sich bereits die ersten „Insulaner“ auf der Donauinsel nieder. Hunderttausende folgten ihnen, nutzten die Insel als Möglichkeit zum Radfahren, Inline-Skaten, Surfen, Schwimmen, Spazierengehen und zum Wasserskifahren. Die Insel war in den vergangenen 30 Jahren nicht nur Austragungsort des Donauinselfests. Die Bandbreite der Möglichkeiten reicht vom Kamelreiten über Wildwasserrudern bis hin zum Beachvolleyball.
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Elisabeth T.Spira trug mit ihrer Dokumentation über das „Inselvolk“ wesentlich dazu bei, den Bekanntheitsgrad der Donauinsel auch österreichweit zu heben. Vielfalt, und das in jeder Hinsicht, ist wohl das Motto für die Donauinsel, das am treffendsten scheint.
Links:
- So schützt sich Wien vor Hochwasser
- Beachvolleyball: Donauinsel als „Highlight“
- Chinesische Riesenlaternen auf der Donauinsel
- Mit dem Kamel über die Donauinsel
- Slackliner auf Augenhöhe mit Windrad
- Der Friedensapostel mit dem Apfel wäre 100
- Jährliches Planquadrat auf Donauinsel
- 200 Tonnen Schnee auf der Donauinsel
- Surfen auf der Insel
- Kanu-Spektakel im künstlichen Wildwasser