3.000 Astronomen bei Kongress in Wien

Zum ersten Mal findet die alle drei Jahre stattfindende Generalversammlung der Internationalen Astronomischen Union (IAU) in Wien statt. Seit Montag widmen sich rund 3.000 Fachleute aus 88 Ländern den Fragen des Universums.

Schwerpunktthemen der Vorträge und Arbeitskreise sind in diesem Jahr unter anderem die Entstehung von Planeten, die Physik der Sterne sowie neue Ansätze zur Vermessung der Weiten des Alls. Im Fokus der mittlerweile 30. Versammlung steht das Extremely Large Telescope (ELT), welches derzeit in Chile gebaut wird. Mit einem Durchmesser von rund 39 Metern gilt es als Innovation der Forschung. Der Sprung von gegenwärtigen Teleskopen zum ELT sei etwa so groß wie jener von Galileos Auge zu seinem Teleskop, heißt es seitens der Forscher der Europäischen Sternwarte.

Übersichtsbild des derzeitigen Flaggschiffs der Europäischen Südsternwarte (ESO), das Very Large Telescope (VLT) auf dem Cerro Paranal in der chilenischen Atacama-Wüste.

APA/ESO

In der chilenischen Wüste wird das ELT derzeit gebaut

Nutzungszeit des Teleskops stark begrenzt

In einzelnen Kongressen und Konferenzen soll auch besprochen werden, welche Projekte und Forschungen mit dem Teleskop - das 2024 fertig sein soll - durchgeführt werden sollen. Denn die Nutzungszeit ist stark begrenzt: 80 Prozent der Zeit werden an Forscher im internationalen Wettbewerb vergeben, die restliche Zeit ist für jene Astronomen reserviert, die unterstützende Instrumente für das Teleskop entwerfen und bauen.

Veranstaltungshinweis:

Die Generalversammlung der Internationalen Astronomischen Union findet von 20. bis 31. August im Austria Center Vienna in der Donaustadt statt.

Unter diesen sind auch einige Wissenschafter der Universität Wien. Gemeinsam mit Expereten der Akademie der Wissenschaften, der Universitäten Innsbruck, Graz und Linz sowie dem Johann Radon Institut für Numerische und Angewandte Mathematik in Linz arbeiten sie derzeit an drei Instrumenten.

Diese sollen es unter anderem ermöglichen, leuchtschwache Sterne in weit entfernten Galaxien aufzunehmen. Auch Sterne und Galaxien, die 400 Millionen Jahre nach dem Urknall entstanden sind, sollen beobachtet und ihr Licht in die verschiedenen Wellenlängen zerlegt werden können.

Himmel-Beobachtung für Hobbyastronomen

Für Interessierte werden im Rahmen der Tagung zahlreiche öffentliche Vortäge gehalten, unter anderem im Planetarium zu den Themen „Rote Riesen“ und „Nano Staubteilchen“. Außerdem kann der Wiener Nachthimmel gemeinsam mit Experten beobachtet werden. Am 20., 22., 25., 27., und 29. August jeweils ab 20 Uhr finden vor dem Naturhistorischen Museum Beobachtungsabende statt.

In dem Museum können Interessierte auch die Ausstellung „Our Place in Space“ besuchen. Diese widmet sich der Verbindung zwischen Astronomie und Kunst und zeigt unter anderem Aufnahmen des Hubble-Weltraumteleskops.

Im Austria Center Vienna kann die Ausstellung „Inspiring Stars“ besucht werden. Hier gibt es unter anderem tastbare Planeten, ein multisensorisches optisches Teleskop, ein berührbares Teleskopmodell sowie eine Software, die astronomische Daten in Audioausgabe übersetzt.

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