Niedrigwasser: Schiffe warten in Wien

Das trockene Wetter der vergangenen Wochen hat in mehreren Flüssen zu Niedrigwasser und damit auf der Donau zu Problemen für die Schifffahrt geführt. Derzeit warten mehrere Kreuzfahrtschiffe im Raum Wien auf ihre Weiterfahrt.

Die Schiffe warten, „weil sie wissen, dass es im Ausland zu Problemen kommen könnte“, sagte Christoph Caspar, Sprecher des Wasserstraßenbetreibers viadonau, am Dienstag. „Es kommt zu Einschränkungen, was die Schiffbarkeit betrifft. Das ist auch mit ein Faktor, warum man derzeit vermehrt Passagierschiffe andocken sieht“, so Caspar gegenüber „Wien heute“.

Donau-Niedrigwasser - Schiffe warten in Österreich auf Weiterfahrt

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Bitte warten heißt es auch für die „Serenade2“ derzeit in Wien

„Kapitäne dürfen eigenverantwortlich fahren“

Laut „Kronen Zeitung“ machten mindestens 20 Schiffe bei der Anlegestelle Reichsbrücke und rund zehn bei Nußdorf fest. Wie viele Schiffe genau betroffen sind, lässt sich laut viadonau nicht feststellen. „Es gibt in Österreich keine Sperre wegen Niedrigwasser“, erläuterte Caspar. „Die Kapitäne dürfen eigenverantwortlich fahren.“

Niederwasser: Dobauschiffe warten in Wien auf Weiterfahrt

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In Wien warten derzeit zahlreiche Schiffe auf die Weiterfahrt

Vor allem in Bayern gab es Flaschenhälse auf der Donau, wo das Weiterkommen für Schiffe schwierig war. „Auf dem österreichischen Donauabschnitt sind uns derzeit keine gravierenden Auswirkungen im Bereich der Passagierschifffahrt bekannt“, so Casper.

Frachtschiffe waren aufgrund des Niedrigwassers weiterhin mit weniger Ladung unterwegs, um geringeren Tiefgang zu haben. „Bei der Güterschifffahrt rechnen wir mit circa zehn bis 30 Prozent an weniger transportierten Mengen im Vergleich zu einem Jahr mit normalem Wasserstand“, so Caspar.

Donau-Niedrigwasser: Kapitäne warten in Österreich auf Weiterfahrt. Im Bild Kapitän Thomas Topf

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Kapitän: „Es ist extrem geworden, man merkt schon die Klimaunterschiede“

Kapitän: „Wir haben viel zu wenig Wasser“

Auch Thomas Topf, der Kapitän eines niederländischen Passagierschiffes, hat derzeit unfreiwillig länger in Wien Stopp gemacht. „Wir kommen von Linz und wollten nach Budapest fahren, kamen aber nur nach Wien, dann war Stopp. Wir haben viel zu wenig Wasser, um nach Budapest zu kommen. Wir haben keinen Sicherheitsabstand mehr zum Grund“, so Topf gegenüber „Wien heute“.

Er habe über seine Reederei kurzfristig einen Liegeplatz bekommen. Die Gäste sind mit Bussen nach Budapest und Bratislava zu einer Stadtrundfahrt gebracht worden. Danach sind sie zum Flughafen gebracht worden. „Sie sind dann nach Hause nach England geflogen“, so Topf.

Der Kapitän wartet nun auf neue Gäste aus Budapest. „Wir werden dann planmäßig Wien wieder verlassen und Richtung Linz fahren“, sagt Topf. Er habe so etwas jedenfalls schon mehrfach erlebt. „Hochwasser, Niedrigwasser und Wind, das ist eigentlich ganz normal. Aber es ist extrem geworden, man merkt schon die Klimaunterschiede“.

Niedrigwasser: Schiffe warten in Wien

Das trockene Wetter hat auf der Donau zu Problemen für die Schifffahrt geführt. Derzeit warten mehrere Schiffe auf ihre Weiterfahrt.

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