Wenn es im Schloss Schönbrunn brennt

Ein Feuer im Schloss Schönbrunn wäre nicht nur für Besucher gefährlich. Auch Kunstschätze in den Räumen wären von einem Feuer bedroht. Zu ihrer Rettung gibt es im Schloss ein eigenes „Damage Limitation Team“.

Wie so vieles beim Thema Brandschutz in Wien geht auch die Gründung des „Damage Limitation Teams“ (übersetzt etwa Schadens-Begrenzungs-Team) auf den Brand in der Wiener Hofburg 1992 zurück. Gegründet wurde das Team vor 19 Jahren, 25 freiwillige Frauen und Männer sind dabei. Ausgestattet unter anderem mit Funkgeräten und Scheinwerfern würde das Team im Brandfall mit der Berufsfeuerwehr Wien zusammenarbeiten.

Die Ausrüstung „musste Gott sei Dank noch nicht verwendet werden“, sagte Susanne Gruber-Hauk, eigentlich die Leiterin des Kinder- und Jugendprogramms in Schloss Schönbrunn. Die Berufsfeuerwehr würde dem Team Räume freigeben, aus denen dann Kunstgegenstände zu retten sind. Diese würden demontiert, abtransportiert, inventarisiert und an einem sicheren Ort gelagert, so Gruber-Hauk.

Luftabsauger und Linearmelder

Doch damit es gar nicht so weit kommt, gibt es Brandschutzmaßnahmen, die Feuer im Schloss rasch entdecken sollen. So gibt es Säulen und fast unsichtbare kleine Löcher in der Decke mit einer ganz speziellen Aufgabe: „Über dieses Loch wird permanent Luft von diesem Raum abgesaugt. Sollten sich Rauchpartikel in dieser Luft befinden, wird ein Alarm ausgelöst“, erklärt Herbert Polsterer, der stv. Direktor der Schloss Schönbrunn Kultur- und Betriebsges.m.b.H.

Schadensbegrenzungsteam in Schönbrunn

Ein eigenes Team kümmert sich im Schloss Schönbrunn im Brandfall um die Rettung von Kunstschätzen.

Doch es gibt auch noch andere Systeme, die Brände verhindern sollen. In der großen Galerie gibt es Linearmelder, die einen Lichtstrahl von einem Ende zum anderen schicken. Wird dieser Lichtstrahl etwa durch Rauch unterbrochen, meldet er sofort einen Brand. Gelöscht wird natürlich auch, wie üblich mit einer Sprinkler-Anlage.

Brände in Hofburg und Ringtheater

Der Brand in der Wiener Hofburg in der Nacht auf den 27. November 1992 machte einen der größten Feuerwehreinsätze seit dem Zweiten Weltkrieg nötig - mehr dazu in Vor 25 Jahren brannte die Wiener Hofburg (Rückblick aus dem Jahr 2017, wien.ORF.at).

Nachhaltig ausgewirkt auf den Brandschutz in Wien hat sich eine ungleich größere Brandkatastrophe, der Brand des Ringtheaters 1881 mit fast 400 Toten. Danach war ein Wachdienst durch die Feuerwehr in allen Wiener Theatern eingeführt worden. Vor rund zwei Jahren entbrannte eine Diskussion darüber, ob weiterhin Feuerwehrleute in Theatern eingesetzt werden - mehr dazu in Feuerwehr bleibt im Theater.

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