Neuer Fonds fördert Künstler mit Behinderung

Ein neuer Fonds von Hans Peter Haselsteiner will Künstlerinnen und Künstler mit Behinderung fördern: Gefördert werden soll „Außenseiterkunst“, also „Kunst von Menschen, die außerhalb der Gesellschaft stehen“, hieß es bei der Präsentation.

„Eine Lücke definieren und etwas Sinnvolles hineinsetzen“ möchte Kunstmäzen Hans Peter Haselsteiner mit seinem neuen Projekt „andersART“. Den Anfang macht eine Ausstellung von drei Künstlern mit Behinderung, die am 12. September in der Artlounge im Strabag-Haus in Wien-Donaustadt eröffnet wird. Bis zum 5. Oktober sind über 150 Arbeiten von Albert Masser, Johanna Rohregger und Martin Schauer zu sehen.

Parallel erscheint ein Katalog, der nicht nur das Werk der einzelnen Künstler fachkundig aufarbeitet, sondern sich darüber hinaus auch theoretisch mit dem Feld der „Außenseiterkunst“ auseinandersetzt und „Vokabular sichern“ will, so Bäumer. Weitere theoretische Auseinandersetzungen mit dem Thema sollen im Rahmen eines Symposiums folgen.

Dreijahresvertrag für Fonds

Vorerst hat die Haselsteiner-Familienstiftung einen Dreijahresvertrag mit dem in Gründung befindlichen Fonds „andersART“ geschlossen. Ziel ist es, Künstler zu fördern, die nicht bereits im Rahmen von Institutionen wie der Caritas oder Jugend am Werk künstlerisch tätig sind, sondern bei ihren Eltern wohnen und bisher wenig fachliche Unterstützung erfahren haben. Sie will man in Zukunft fördern, der Kreis der Künstler soll sich stetig erweitern.

Der Unternehmer ans Peter Haselsteiner

APA/Hans Klaus Techt

Hans Peter Haselsteiner fördert den Fonds für drei Jahre

„Das ist keine Hobby- oder Amateurveranstaltung“, stellte Haselsteiner klar. Mit Angelica Bäumer habe man jemanden im Vorstand, der bereits viel Erfahrung mitbringe. Bäumer war langjährige Präsidentin des Vereins der Freunde von Gugging und ist Herausgeberin des Standardwerks „Kunst von Innen - Art Brut in Austria“.

Kultur- und kein Sozialprojekt

Wichtig ist es Haselsteiner auch zu betonen, dass es sich bei „andersART“ um ein Kulturprojekt und nicht um ein Sozialprojekt handelt. „Die Regeln der Qualität werden nicht außer Kraft gesetzt“, so der Unternehmer. In Zukunft will man „in jeder Richtung hin offen sein“, Ideen und Anregungen können an den Fonds herangetragen werden, in dessen Leitungsteam sich mit Tanja Skorepa auch die Chefin des Strabag Kunstforums findet. Die teilnehmenden Künstler sollen in jedem Fall langfristig unterstützt und gefördert werden. Über die Höhe des zur Verfügung gestellten Budgets wollte sich Haselsteiner auf Nachfrage nicht äußern.

Die Arbeiten von Schauer, Masser und Rohregger stehen zum Verkauf, der Erlös geht ohne Vermittlungsprovision an die Künstler. Während der 1999 in der Steiermark geborene Albert Masser vor allem Tiere zeichnet, denen er kleine Texte beifügt, fertigt der 1981 geborene Tiroler Martin Schauer vor allem abstrakte Landschaften in Acryl. Die 1975 in Linz geborene Johanna Rohregger bildet in ihren kräftigen Ölkreiden-Bildern und Plattendrucken ebenfalls hauptsächlich Tiere ab. Alle Arbeiten werden zu Preisen im dreistelligen Bereich angeboten, einige Exponate sind bereits verkauft.

red, wien.ORF.at/APA

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