Arbeitslosengeld immer öfter gesperrt

Arbeitslosen Wienern wird immer öfter das Arbeitslosengeld gesperrt. Im ersten Halbjahr 2018 war das 10.563 mal der Fall - ein Anstieg um 22 Prozent. Stark angestiegen sind die Sperren auch, weil laut AMS angebotene zumutbare Arbeit nicht angenommen wurde.

Weil arbeitslose Personen nicht zu Krontrollterminen erschienen, ist im ersten Halbjahr knapp 7.227 Mal das Arbeitslosengeld gesperrt worden - ein Anstieg um fünf Prozent im Vergleich zum ersten Halbjahr 2017. Weitaus größer ist der Anstieg mit 90 Prozent aber bei jenen, die eine laut AMS angebotene zumutbare Arbeit nicht angenommen haben. Im ersten Halbjahr 2018 gab es deswegen 3.336 Sperren (im ersten Halbjahr 2017 waren es 1.753).

Den starken Anstieg erklärt das Wiener AMS mit den vielen offenen Stellen, die derzeit gemeldet sind. Im August waren es 12.013, das sind um 61,1 Prozent mehr als noch vor einem Jahr. Durch die vielen Stellen können arbeitslose Menschen laut AMS sehr viel öfter verpflichtet werden, sich um eine Stelle zu bewerben oder an sogenannten Jobbörsen des AMS teilzunehmen, bei denen auch Unternehmen vor Ort sind.

AMS-Berater „angehalten, konsequenter zu sein“

Der Anstieg liege auch „daran, dass aufgrund des größeren Angebots zumutbarer Jobs die Beraterinnen und Berater des AMS Wien seit gut einem Jahr angehalten sind, konsequenter in der Durchsetzung ihres Vermittlungsauftrags zu sein“, heißt es vom Wiener AMS gegenüber Radio Wien.

Eine vom AMS zumutbare angebotene Arbeit kann übrigens auch in einem anderen Bundesland liegen. „Wenn die arbeitslose Person dort ein Quartier bekommt und keine Betreuungspflicht von nahen Angehörigen hat“, erklärt AMS-Wien-Chefin Petra Draxl.

Arbeitslosigkeit um 5,7 Prozent gesunken

Die Arbeitslosigkeit ist in Wien im August erneut gesunken. Rechnet man als arbeitslos gemeldete Personen sowie Schulungsteilnehmer zusammen, sind um 5,7 Prozent weniger Menschen auf Jobsuche gewesen als im Vorjahr - mehr dazu in 5,7 Prozent weniger Arbeitslose in Wien.

Hubert Kickinger, wien.ORF.at

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