Passanten attackiert: Mann soll in Anstalt

Jener 24-jährige Mann, der im Juli in Wien Passanten attackiert hat, soll laut Staatsanwaltschaft in eine Anstalt für geistig abnorme Rechtsbrecher. Der Fall hatte Diskussionen ausgelöst, da unter den Opfern mindestens ein Jude war.

„Es gibt einen Einweisungsantrag. Er ist aber noch nicht rechtskräftig, weil die Verteidigerin des Mannes Einspruch eingelegt hat“, sagt der Sprecher der Wiener Staatsanwaltschaft, Thomas Vecsey, auf Anfrage von wien.ORF.at. Damit geht der Unterbringungsantrag nun an das Oberlandesgericht (OLG).

Laut einem psychiatrischen Gutachten leidet der Mann an paranoider Schizophrenie. Für den Unterbringungsantrag ist laut dem Sprecher die Attacke auf eine U-Bahnfahrerin, die der Mann mit einer Getränkedose geschlagen hat, ausschlaggebend gewesen. Die übrigen Fakten seien eingestellt worden.

Taborstraße

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Einer der Übergriffe fand auf Kippa-Träger in der Taborstraße statt

„Keine Hinweise auf antisemitisches Motiv“

Den ersten Übergriff hatte der 24-Jährige am 18. Juli verübt. Tags darauf attackierte er erst eine 37 Jahre alte Frau auf der Lasallestraße, anschließend einen Kippa-Träger auf der Taborstraße. Oskar Deutsch, der Präsident der Israelitischen Kultusgemeinde (IKG), sprach kurz danach von einem antisemitischen Übergriff - mehr dazu in Attacke auf Passanten: 24-Jähriger in U-Haft. Laut dem Sprecher der Staatsanwaltschaft liegen allerdings „keine Hinweise auf ein antisemitisches Motiv vor“.

Hubert Kickinger, wien.ORF.at